Katharina Hanser Jungbäuerin mit Leib und Seele
Artgerechtes Tierwohl am Gartnerhof sorgt für höchste Qualitätsprodukte
Der Gartnerhof, am Ortsende taleinwärts von Uderns, besteht bereits seit 1902, wo Kathrins Urgroßvater, ein gebürtiger Schwendberger, der Gartnerhof – ganz nach früherem Brauch – als „Aussezahler“ von seinem größeren Bruder überlassen worden ist. Seitdem ist der Gartnerhof im Besitz der Familie Hanser und steht seit 2020 unter weiblicher Herrschaft.
Tierwohl am Gartnerhof wird seit jeher großgeschrieben, und sein Besitzer ist einer der ersten im Zillertal gewesen, der seinen Stall als Freilaufstall für seine Tiere umgebaut hat, in dem sich heute rund 45 Rinder und Kälber sichtlich wohlfühlen. „Dass ich den Hof einmal übernehmen werde, stand schon sehr früh fest, denn dank meiner Eltern, die mich immer schon bei allem unterstützt haben, konnte ich vor der Hofübernahme sehr viel Erfahrungen, darunter auch im Ausland und in anderen Berufsrichtungen, sammeln und kann dadurch jetzt meine ganzen Ideen und Visionen umsetzen“, erzählt Katharina Hanser. Die Arbeit am Bauernhof kann oftmals etwas anstrengend sein, aber auch sehr abwechslungsreich und hat den großen Vorteil, dass sich die Landwirtin die Arbeitszeiten, außer dem Melken der Kühe, einteilen kann.
Auf der Spur nach regionalen Lebensmitteln aus eigener Produktion
Unter dem Motto „Qualitätsprodukte vom Bauernhof zu einem fairen Preis“ hat sich Kathrin den langersehnten Wunsch von einem eigenen Hofladen erfüllt, bei dem nicht nur das begehrte Zillertaler Wiesen-Ei von den Freilaufhühnern am Hof sowie Milchprodukte angeboten werden, sondern ebenfalls Weizen und Dinkelnudeln, hergestellt von den hauseigenen Wiesen-Eiern, Frisch-Ei-Likör, Honig, Käse, Joghurt, Topfen, Graukäse, Kuchen und Schaumrollen sowie küchenfertig abgepacktes Tiefkühlfleisch und Wurstwaren. Immer am Freitag gibt es zudem noch ofenfrisches (Dinkel-)Brot. „Fast zeitgleich zum Hofladen habe ich dann den Entschluss gefasst, von der reinen Milch auf die Zweinutzungsrasse und auf geschützte Nutztierrassen wie Pustertaler Sprinzen, Tux/Zillertaler Rind, Braun- und Fleckvieh umzustellen, was den kulinarischen Genussmenschen besonders zugutekommt. Neben den Ei- und Milchprodukten können wir jetzt auch Fleisch und Wurstwaren von unseren hofeigenen Jungrindern und Kälbern anbieten, die bei uns geboren sind, langsam und stressfrei aufwachsen und stressfrei in einer ganz naheliegenden Metzgerei geschlachtet werden.
Rohmilchverkäsung von der mobilen Edelkäs-Manufaktur „Kasanova“
„Ein weiterer Aspekt, dass ich mit meiner Philosophie auf dem richtigen Weg zu mehr heimischen Qualitätsprodukten bin, ist unsere Käseproduktion direkt am Hof, wo von der mobilen Edelkäs-Manufaktur ‚Kasanova‘ schmackhafter Käse produziert und mit würzigen, selbstgesammelten Almkräutern ganz ohne chemische Zusätze, Aromen und Konservierungsmitteln veredelt wird.“
Hohenaualm – ein besonderer Kraftplatz für Mensch und Tier
Das Frühjahr verbringen die Gartnerhof-Tiere auf den Weiden rund um den Bauernhof. Mitte Juni, wenn es das Wetter zulässt, geht es dann für die Kühe, Kälber, Schweine und Ziegen zur Sommerfrische auf die Hohenaualm im Zillergrund. Der Almsommer auf der Hohenaualm, die bekannt ist als das „Klein Tibet des Zillertals“ hat aber nicht nur für die Tiere viel zu bieten, sondern auch für die Gäste, die auf diese naturbelassene Alm kommen. Auf dem Tierwohl-Speiseplan stehen frisches Quellwasser, über Hundert verschiedene Kräuter und Gräser, wo die Tiere artgerecht, langsam und stressfrei heranwachsen können, was sich dann in der hohen Milch- und Fleisch-Qualität widerspiegelt.
Ukeatang mit Naturdünger auf der Hohenaualm
Im Herbst, wenn der erste Schneewind über die Bergspitzen pfeift, ist es der Zeit, dass die Tiere die Hohenaualm wieder verlassen, wo gleich danach das „ukeatang“ beginnt. Das „ukeatang“ ist ein Jahrhunderte alter Brauch, wo auf dem gesamten Almgebiet die Kuhfladen aufgeschlagen und auf dem Almboden, so gut es geht, gleichmäßig verteilt werden, damit auch im nächsten Jahr die Gräser und Kräuter wieder sprießen können.
Regionale Kulinarik ohne Gentechnik und Antibiotika
Für die junge Uderner Bäuerin Katharina Hanser zählt seit jeher nicht die Masse, sondern die Qualität, und sie meint, dass wir den Klimawandel und die Massentierhaltung nicht stoppen können, so ehrlich müssten wir schon sein. „Aber jeder Einzelne kann etwas für seine Gesundheit und Lebensqualität tun, indem man viel weniger Fleisch isst, das ja zum größten Teil aus dem Ausland kommt, sich dafür aber zumindest für zwischendurch ein qualitativ hochwertig gewachsenes Qualitätsfleisch von einheimischen Bauern gönnt. Die Erwirtschaftung von Qualitätsprodukten aus unserer Landwirtschaft bedeuten für mich Wertschätzung an unsere Konsumenten, weniger Abhängigkeit von der Industrie sowie vor allem den Erhalt von fruchtbarem Boden, den wir für unsere nachfolgenden Generationen pflegen und schützen müssen.“
www.gartnerhof.at