Große Dinge passieren im Kleinen das gilt auch für Wuchteln!
Diesen Duft, den habe ich noch heute in der Nase!
Es ist egal, ob du für dieses Wochenende eine üppige Torte geplant hast, ob es ein einfacher Guglhupf sein soll oder gar wieder einmal „Wuchtln“, solche, wie sie Oma immer gemacht hat. Du hast die Wahl, und du bestimmst, was dich und deine Familie glücklich macht. Uns macht es glücklich, wenn wir wissen, dass wir eine tausendfache Leserschaft haben, die sich Woche für Woche an unserer Recherche und Zeitungsarbeit erfreut.
An diesem Morgen ist es das Wetter, das mich zum Backen animiert. Es regnet in Strömen. Sicher tut es der Natur gut, atmet sie auf, nach den tagelangen Hitzewellen. Ich fühle mich auch gut, erfrischt. Deshalb habe ich beste Laune, den Meinen heute was zu machen, das schon lange überfällig ist, das wir schon lange nicht mehr hatten, „Wuchtln“! Und überhaupt: Warum soll ich mich lange um ein neues Rezept bemühen, wenn es auch kurz geht und ein altes ist? Ja, genau: Altes bewährt sich. Zumindest oft. Was natürlich nicht heißt, dass neue Kreationen nicht schmecken. Mit der Küche ist es ähnlich wie mit der Sprache. Sie ändert sich immer wieder. Mit leisen leichten Schritten. Wird abgeändert, hinzugefügt, neu interpretiert …
Dieses Rezept ist, wie gesagt, ein altes, das ich immer wieder in die Hand nehme. Die Zubereitung erinnert mich an früher, als die Oma noch an ihrem Küchentisch stand, ihre Hände und der Schurz vom Mehl leicht angestaubt waren, sie ein nettes Lächeln im Gesicht hatte, als wir Kinder reinkamen. Sie ließ uns den Marmeladelöffel ablecken, und wir freuten uns aufs Mittagessen, auf die Wuchteln und die Vanillesoße.
Diesen Duft, den habe ich noch heute in der Nase!
Auf die Erdäpfelsuppe, die es dazu immer gab, waren wir nicht so scharf.
Wuchtel-Rezept zum Nachkochen
Zubereitung: Ein Dampfl vorbereiten. Und das mache ich so: Etwas Milch mit dem Germ und ein zwei Löffel Mehl vermischen und für ca. eine Viertelstunde an einen warmen Platz stellen. Es wird sich damit zeigen, ob der Germ treibfähig ist. Ich hoffe, er ist es.
Dann geht’s so weiter: 500 g Mehl, 80 g Zucker, 2 hochwertige Eier, ¼ Liter lauwarme frische Zillertaler Milch, 60 g Bauernbutter, die geriebene Schale einer unbehandelten Zitrone und eine Prise Salz mit dem Dampfl vermengen und gut schlagen, damit ein weicher, ganz feiner Teig entsteht. Diesen dann noch einmal mindestens eine Stunde, mit einem Tuch abgedeckt, gehen lassen. Danach den Wuchtlteig noch mal durchschlagen und auf einer mit Mehl bestaubten Arbeitsfläche etwa gut einen Zentimeter dick auswalken. Quadrate ausschneiden, mit der gewünschten, bevorzugten Marmelade einen kleinen Gupf machen, mit den Ecken zusammensetzen und in die gebutterte Auflaufform geben. Noch mal eine halbe Stunde gehen lassen und dann goldbraun backen. Das wird ungefähr 40 Minuten dauern. Noch warm mit Staubzucker bestreuen.
Viel Spaß dabei und vor allem guten Appetit!
meim