Zillertaler Schützen – früher und heute
Tradition und Brauchtum
Anlässlich dieser Festivität wurde ein einmaliges fotografisches Kunstwerk geschaffen: Der Ausmarsch des Zillertaler Schützenregiments wurde meisterhaft auf Zelluloid verewigt. Der „Photograph“, Nationalsänger und Ranzensticker Josef Stiegler in Stumm „Zillerthal“ fertigte dieses Bild 1909 an. Dabei wurden alle Zillertaler Kompanien und die Regimentsmusikkapelle Zell am Ziller einzeln fotografiert und in dieser Fotomontage zu diesem einzigartigen Kunstwerk zusammengefügt. Angesichts der damaligen technischen Ausrüstung, eine gewöhnliche Plattenkamera mit Fotoplatten, und der herausragenden Qualität der Fotos ist die große Kunstfertigkeit unbestritten, und der damit verbundene Aufwand ist kaum erahnbar. Jede einzelne Person der insgesamt über 1.000 ist eindeutig erkennbar! Im heutigen digitalen Zeitalter ist dieses Bildnis mit weitaus besseren Kameras kaum besser anzufertigen.
Geschichtlicher Hintergrund
Das Schützenregiment Zillertal wurde recht bald nach seiner Gründung im Jahr 1908 durch die streng einheitliche Tracht, die Offiziere mit den Straußenfedern, als starker und eigenständiger Traditionskörper dieser viel besungenen Talschaft weit über die Grenzen des Landes bekannt. Die große Gründungs- und Festpremiere feierten die Zillertaler Schützen am 29. Aug. 1909 bei der 100-Jahr-Feier des Tiroler Freiheitskampfes 1809 in Innsbruck. Das Schützenregiment Zillertal nahm unter dem Kommando des Gründungskommandanten Johann Penz, Zell, beim glanzvollen Jubiläumsfestzug in der Stärke von 1.046 Schützen, formiert in drei Bataillonen mit elf Kompanien, 37 Marketenderinnen und der über 100 Mann starken Regiments-Musikkapelle (Stabführung Ferdinand Hechl, Zell) eindrucksvoll teil.
Meldung an den Gründungskommandanten Johann Penz, Zell vor der Abfahrt nach Innsbruck zur Jahrhundertfeier 1809-1909 am Bahnhofplatz in Zell am Ziller. In der Mitte: Herr Kanonikus und Geistlicher Rat Peter Troger, Dekan in Zell
Fotos: Schützenregiment Zillertal