Zillertalerinnen sind strebsam & fleißig: Katharina Perauer, ein Beispiel
Im Fokus: Weibliche Stärke - zum Internationalen Frauentag
Katharina Perauer, seit sechs Jahren Gastgeberin im Alpine Hideaway ZILLERTALERHOF, ist Mutter dreier Kinder, liebt ihren Job und ihre Familie und findet noch Zeit, mit uns zu plaudern. Das tolle Hotel steht im Zentrum Mayrhofens. Wir besuchen sie in ihrem schönen Arbeitsumfeld und stellen Fragen, wie, woher kommt das Engagement für den Tourismus, oder wie bringt man Familie und Beruf unter den sprichwörtlichen Hut?
Liebe Katharina, eingangs interessiert uns deine Biografie. Möchtest du uns kurz etwas darüber erzählen?
Vielen Dank für das Interesse an meiner Geschichte. Ich durfte die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe in Innsbruck besuchen, die ich mit der Hotelfachprüfung und Matura abschloss. Mein Weg führte mich weiter an die Universität Innsbruck zum Studium der Wirtschaftspädagogik. Während meiner Ausbildungen sammelte ich Praxiserfahrungen in verschiedenen Tourismusbetrieben und bereicherte mein Wissen durch Auslandsaufenthalte in London und Mailand. Nach mehreren Jahren in einer renommierten Steuerkanzlei in Innsbruck, wo ich tiefe Einblicke in viele erfolgreiche Betriebe Tirols bekam und parallel die Ausbildungen zum Finanz- und Bilanzbuchhalter absolvierte, bot sich für meinen Mann die Möglichkeit, den Hotelbetrieb von meinen geschätzten Schwiegereltern zu übernehmen. Gemeinsam entschieden wir uns, nach Mayrhofen zurückzukehren. Es folgte eine intensiv geplante Neukonzeptionierung, inklusive mehrerer Umbauphasen. In dieser Zeit habe ich an den Zillertaler Tourismusschulen Rechnungswesen, BWL und Tourismusmarketing unterrichtet. Die Auszeichnung von Gault&Millau zu den „Hoteliers des Jahres 2021“ war bestimmt einer unserer größten beruflichen Erfolge bisher.
Frauen spielen in unserer Gesellschaft seit jeher viele Rollen, sie sind Mütter, Ehefrauen und in unzähligen Berufssparten zu finden oder sind Unternehmerinnen. Wie kann man das alles leisten? Und was kannst du Frauen raten, die im Beruf Erfolg haben möchten?
Meine Familie, meine drei Kinder, sie sind mein größtes Geschenk. Sie stehen an erster Stelle. Ihre Kindheit hautnah mitzuerleben ist so unglaublich wertvoll. Die Vereinbarkeit von Mutter sein und beruflicher Karriere ist unbestritten eine herausfordernde Aufgabe. Der Schlüssel liegt meiner Erfahrung nach in einer durchdachten Organisation, einem starken Zusammenhalt der Ehepartner sowie bestenfalls in der Unterstützung in der Familie. Bewunderung zolle ich vor allem alleinerziehenden Eltern – wie meine Mutter es auch mit mir war – die täglich ihr Bestes geben und versuchen, sowohl den Job als auch Childcare unter einem Hut zu bekommen. Sie sind die wahren Helden.
Noch eine letzte Frage: Wie hast du – zusammen mit deinem Mann Franz-Josef – die touristischen Herausforderungen der letzten beiden Jahre gemeistert? Und wohin entwickelt sich deiner Meinung nach der Tourismus, speziell bei uns im Tal?
Die letzten beiden Jahre waren zweifellos von touristischen Herausforderungen geprägt, angefangen bei Pandemien bis hin zu politischen Unruhen. Und wir alle wissen, dass Unsicherheit oder gar Angst das größte Gift für die Reisebranche sind. Dennoch sehen wir den Tourismus äußerst positiv, war er doch einer der krisenresistentesten Wirtschaftszweige überhaupt. Unser Ansatz im ZILLERTALERHOF lag in der noch konsequenteren Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und Qualität. So schafft en wir es gemeinsam mit unserem Dreamteam, das österreichische und europäische Umweltsiegel zu erhalten, was für uns ein Herzensprojekt und großer Meilenstein war. Wenn das gesamte Zillertal in diese Richtung mitzieht und sich verstärkt auf Qualität und Nachhaltigkeit fokussiert, bin ich überzeugt, dass wir auch für unsere nachfolgenden Generationen einen wunderbaren Lebens- und Arbeitsraum schaff en können.
Die Heimatstimme dankt für das lebhafte Gespräch und für die Bereitschaft , dem Internationalen Tag der Frauen Inhalt zu geben. Alles Gut!
M.W.