Wem Respekt und Ehre gebührt …
Ein Name. Dutzende Erfolge. Hunderte Vorträge. Unzählige Gipfelsiege!
… der kann Ehrfurcht und Lob erwarten. Peter Habeler feiert seinen 80er! „Graues Haar ist eine prächtige Krone“, heißt es im Buch der Sprichwörter (16,31). Prächtig ist auch das Aussehen des noch so jung wirkenden Jubilars, der diese Woche gefeiert wird.
Ehrenvoll liest sich seine Biografie. Menschen, denen der Herrgott ein langes Leben schenkt, haben einen reichen Erfahrungsschatz. Und von diesem Schatz handelt diese Seite, wenn wir hier in aller Kürze ein paar Stationen des weltberühmten Bergsteigers beschreiben.
Dass er am 22. Juli 1942 geboren und Mayrhofen sein Zuhause ist, dass er für seine Mount-Everest-Besteigung ohne zusätzlichen Sauerstoff berühmt geworden und einer der besten Extrembergsteiger ist, dürfte vielen bekannt sein. Dass er aber bereits als kleiner Bub zum Küchenfenster rausschaute und damals schon zu seiner Mutter, beeindruckt von den dicken Seilen, den Plaketten und den Pickeln, die die Bergführer getragen haben und unterm Haus vorbeigegangen sind, gesagt hat: „A sellå Bergsteiger werd i a amol“, wissen nicht viele – ist aber ein netter Einstieg, um einige Höhepunkte in seinem Leben zu illustrieren.
Spektakuläre Erstbegehungen nehmen viele Seiten in seinem Lebensbuch ein. Peter Habeler hat sich in jungen Jahren zum Glasmaler ausbilden lassen, hat sich als Skilehrer verdient gemacht und wird sogar in Wikipedia als Ausbilder für die persische Armee geführt. Als Ausbildungsreferent hat er sich einige Jahre für den „Verband der Österreichischen Berg- und Schiführer“ einen Namen gemacht. Die lange Liste an Erfolgen können wir hier gar nicht aufzählen, dafür reichen diese Seiten nicht. 1999 ist er von der österreichischen Regierung zum Professor ernannt worden. Zu Recht! Unzählig die Vorträge, Reden über die Berge und seine schriftlichen Werke, in denen er nicht nur Leidenschaft für die Bergwelt und die Natur weitergibt, sondern Menschen begeistert. Sein Charisma zieht einen in seinen Bann, seine natürliche Freundlichkeit, sein Schmäh, seine Lebensfreude und seine ungezwungene Art, auf Menschen jeder Couleur zuzugehen, sind herausragend.
Bei der angesagten Feier im Europahaus werden Erzählungen und Unterhaltungsgeschichten glänzen, die Höhepunkte im Leben eines ganz großen Mayrhofners waren und sind, Momente, die sich im Gedächtnis der Besucher einprägen werden.
Die Redaktion
Herzlichen Glückwunsch!
Seit meiner frühen Jugend war Peter Habeler für mich ein besonderes Vorbild. Warum? Er gilt für mich als Symbol für einen Menschen, der mit Können, Ausdauer, Vernunft und vor allem mit großer Ausstrahlung und Sympathie bergsteigerische Leistungen umsetzte, die vorher als unmöglich eingeschätzt wurden. Bekanntlich hat Peter schon in früher Jugend seine Liebe zum Bergsteigen und zur Natur erkannt und als „junger Wilder“ oft im Alleingang schwierige Touren bewältigt.
Die „Gipfel-Leistung“ des international geschätzten Geburtstagsjubilars ist Legende. 1978 galt die überwiegende Meinung – auch in bergsteigerischen Fachkreisen – dass der Versuch, den Mount Everest als höchsten Berg der Welt ohne künstlichen Sauerstoff zu besteigen, ein sicheres Selbstmordkommando wäre. Im „besten Falle“ würde die Seilschaft Reinhold Messner und Peter Habeler wegen Luftmangels ernsthafte Gesundheitsschäden davon tragen oder die Orientierung verlieren und von ihrem gefährlichen Vorhaben nie mehr zurückkehren. Am 8. Mai 1978 ist das genaue Gegenteil eingetreten und die beiden Pioniere erreichten im zweiten Versuch das herausfordernde Ziel am Gipfel des 8.848 Meter hohen „Daches der Welt“.
Diese weltweit anerkannte Leistung machte „unseren Bergprofessor“ aber niemals überheblich oder arrogant. In Gesprächen und Vorträgen neigt Peter dazu, seine Leistungen und Fähigkeiten bescheiden mit dem Satz zu kommentieren, er habe halt auch viel Glück bei seinen vielen Touren gehabt.
Ja, lieber Peter, das mag schon stimmen, aber das Glück war es sicher nicht alleine. Auch wenn eines deiner Bücher den Titel trägt „Das Ziel ist der Gipfel“ hast du deine oft halsbrecherischen Vorhaben nie auf die Spitze getrieben, sondern eine sehr kluge und vielleicht überlebenswichtige Gefahreneinschätzung vorgenommen.
Gerade auch die Fähigkeit, der Natur den nötigen Respekt zu geben und auch den Mut zu haben, nicht zielorientiert mit dem „Kopf durch die Wand“ zu gehen, sondern eine lange vorbereitete und mit viel Aufwand verbundene Tour auch abzubrechen, zeigt dein Können und deine Größe als Botschafter der Berge. Du hast uns gezeigt, nie überheblich zu werden, sondern in Bescheidenheit immer wieder zu erkennen, wie überlegen die Natur gegenüber uns kleinen Menschen ist. Jeder Naturliebhaber, vom einfachen Wanderer bis hin zum Extremkletterer, soll – ja muss – sich diese Botschaft immer vor Augen führen.
Geschätzter Geburtstagsjubilar, lieber Peter!
Behalte als wichtiger nationaler und internationaler Botschafter für die Zillertaler Bergwelt auch dein Wohlwollen zur Marktgemeinde Mayrhofen. Vor allem wünsche ich dir, dass du noch recht viele Jahre deinen humorvollen und bodenständigen Charakter ebenso behältst wie deine Liebe zur Natur und zu deinen Mitmenschen. Besonders aber: Bleib‘ gesund auf allen deinen künftigen Wegen! Alles Gute zum Geburtstag wünscht
Hans Jörg Moigg, Bürgermeister