Kuh und Kalb eine einzigartige Verbindung
Wir sprechen von der Liebe zur Natur
Der Genuss von Milchprodukten ist schon lange Normalität geworden. Jedoch finde ich, sollten wir auch wissen, welche Entbehrungen dahinterstecken.
Wenn unsere Kühe ein Kalb auf die Welt bringen, beginnt eine intensive Bindung von Mutter und dem neugeborenen Baby. Die Kuh leckt es immer wieder ab, bemuht es tiefbrummend und beschützt es mutig und liebevoll. Nach drei Tagen erkennen sie sich am Geruch und an der Stimme.
In der Milchwirtschaft ist es üblich, das Kalb direkt nach der Geburt von seiner Mutter zu trennen. Warum, wissen wir, um die Muttermilch für uns Menschen zu sichern. Die Kuh erlebt diese plötzliche Trennung so, als wäre ihr Kälbchen verstorben und vermisst es auch nicht. Falls das Kleine nachts zur Welt kommt und einige Stunden bei seiner Mutter bleibt, ist jedoch der Trennungsschmerz sehr groß, und die Kuh hört man tagelang nach ihrem Kalb rufen.
Bei den Kälbchen hat die Trennung immer Fehlverhalten zur Folge. Dass sie am Finger nuckeln und permanent die Nähe des Menschen suchen, ist sehr unnatürlich. Sie suchen Wärme und Nähe, die sie nicht mehr von ihrer Mutter bekommen werden. Außerdem fehlt den Waisenkälbern der Umgang mit erwachsenen Kühen, durch welche sie Sozial- und Konfliktverhalten lernen würden.
Es liegt an uns zu hinterfragen, ob ein Schuss Milch im Kaffee oder eine Scheibe Käse auf unserem Brot es rechtfertigen, Kuh-Müttern jedes Jahr aufs Neue ihr Kalb wegzunehmen. Und auf der anderen Seite den Kälbchen die Liebe zu ihrer Mutter zu verwehren.
Steinbach Manuela