Josef Heim aus Fügen – leidenschaftlicher Züchter des Tiroler Bergschafs
Tiroler Bergschaf zur Sommerfrische am Wildkar hoch über der Gerlosplatte
Die Hochalm – Beweidung der Schafe hat in Tirol seit jeher Tradition und ist für die Bergflächen und für den Naturschutz unverzichtbar. Josef Heim aus Fügen ist in seinem Brotjob selbstständiger Versicherungsmakler und betreibt die Landwirtschaft Edhof.
Aufgewachsen war Josef Heim auf einem Bauernhof am Gerlosberg, wo sich sein Großvater der Braunviehzucht verschrieben hatte. Josefs Vater war 30 Jahre Bgm. von Gerlos und Bauer. Die Liebe zu Tieren wurde ihm sozusagen in die Wiege gelegt. Durch seinen langj. Freund Franz Lechner, Baumeister in Uderns, der schon über viele Jahre Bergschafe züchtet, wurde Josef dermaßen inspiriert, dass er sich entschloss, neben seinem Beruf als Versicherungsmakler selbst Bergschafe zu züchten.
Tirols Schafzucht hat Tradition
Das Tiroler Bergschaf ist die weitverbreitetste Rasse in Österreich und durch seine Steig- und Trittsicherheit in den alpinen Regionen von großer Bedeutung. Es ist außerdem gutmütig, charaktervoll, fruchtbar, geländegängig, widerstandsfähig und mit ausgeprägtem Mutterinstinkt ausgestattet. Erkennungsmerkmal: die langen Ohren bis zum Mundwinkel. Sein erstes Schaf ersteigerte Josef in Imst, ein aufregendes Erlebnis für ihn. Im darauffolgenden Jahr konnte er mit seinem Lamm bei der Gebiets-, Landes- & Bundesaustellung große Erfolge feiern. Daraufhin packte ihn die Leidenschaft für die Züchtung des Tiroler Bergschafs vollends, und er erweiterte seine Zucht sukzessive. Bei der Züchtung sind in erster Linie Abstammung, Linienzucht und Genetik, sprich DNA, ausschlaggebend. Der ideelle Wert eines über Jahre gezüchteten Schafes lässt sich nicht so leicht festsetzen. Aber bei div. Versteigerungen wurden weibl. Schafe schon bis zu 10.000 und männl. Tiere bis zu 15.000 Euro gehandelt. Das teuerste Bergschaf, das je gehandelt wurde, wechselte für 27.000 Euro den Besitzer.
Begehrtes Lamm-Filetstück – mit gutem Herkunfts-Gewissen
„Nicht alle Nachkommen meiner Tiroler Bergschafe sind für die Zucht geeignet und werden innerhalb eines Jahres entnommen. Ausschlaggebend für die hohe Fleischqualität ist die naturnahe Haltung und Fütterung, wobei die Schafe den Sommer über auf der Wildkaralm, hoch über der Gerlosplatte verbringen, wo Gräser und Kräuter auf ihrem Speiseplan stehen. Das Tir. Bergschaf ist sehr fruchtbar und kann zweimal jährlich Nachwuchs bekommen. Obwohl die meisten Geburten problemlos ablaufen, passiert es immer wieder, dass es dabei Probleme gibt und/oder das Jungtier oft sogar nicht angenommen wird und das meistens nachts“, erzählt Josef Heim. Für ihn ist da nicht an Schlaf zu denken, und er verbringt die meiste Zeit bei den Tieren im Stall, wo schnelle Hilfe gebraucht wird. Angesprochen auf das Wolfaufkommen in Tirol, setzen die Tiroler Schafbauern große Stücke auf ihren designierten neuen LH Anton Madle. „Der lässt die Tiroler Schafbauern sicher nicht im Stich“, so der Schafzüchter. „Verwunderlich für alle Schafhalter ist, dass von den Tierschützern nichts zu sehen und zu hören ist. Von denen müsste es eigentlich einen Aufschrei geben, wenn Schafe von Wölfen geschächtet, halb tot verbluten und infolge qualvollst zugrunde gehen müssen.“ kawa
Fotos: Walter Kraiger