Heilige Dorothea und Heiliger Valentinus
Patronin der Frischvermählten, Patron der Liebenden
Pfarrer Jürgen Gradwohl hat das Redaktionsteam der Zillertaler Heimatstimme auf eine ganz besondere Heilige aufmerksam gemacht, nämlich auf die heilige Dorothea, die Schutzpatronin der Gärtner und Blumenhändler, aber u. a. ebenso der Bräute, Neuvermählten und Wöchnerinnen. Damit kommt auch die Liebe ins Spiel, was wiederum mit dem Valentinstag, dem „Tag der Liebenden“, den wir am 14. Februar feiern, verbindet.
Das Brauchtum des Valentinstages geht auf Gelasius I. zurück. Der römische Papst hat 469 den Gedenktag des heiligen Valentinus eingeführt. Im 14. Jahrhundert ist das Fest des heiligen Valentinus erstmals gefeiert worden. Hinweise sprechen dafür, dass die Leidensgeschichte des heiligen Valentinus, eventuell sogar dessen Existenz, erfunden worden ist. In Verzeichnissen werden in Bezug auf den 14. Februar die Viten von verschiedenen Märtyrern namens Valentin angeführt, darunter die Beschreibung des heiligen Valentin von Rom. Dieser soll Soldaten trotz Verbot getraut und Gottesdienste für im Römischen Reich verfolgte Christen gefeiert haben. Einer Legende nach hat er in Gefangenschaft die erblindete Tochter seines Aufsehers geheilt und ihr vor seiner Hinrichtung noch einen Abschiedsbrief, unterzeichnet mit „Dein Valentin“, geschrieben. Neben dem Valentin von Rom findet sich für den 14. Februar ebenfalls der Bischof Valentin von Terni, wobei es sich um dieselbe Person handeln könne.
Der Valentinstag gilt als Fest der lutherischen Kirche sowie der anglikanischen Gemeinschaft. Einige orthodoxe Kirchen begehen das Fest zu Ehren des römischen Priesters Valentin am 6. Juli und zu Ehren des Bischofs Valentin von Terni am 30. Juli. Die römisch-katholische Kirche gedenkt am 7. Jänner des heiligen Valentin von Rätien.
Heilige Dorothea
Dorothea, Tochter christlicher Eltern, hat im 3. Jahrhundert in Caesarea in Cappadocia im kleinasiatischen Kappadokien gelebt. Als Apricius, der heidnische Statthalter, um sie angehalten, sie ihn aber
– aufgrund ihres Gelöbnisses der „Jungfräulichkeit um des Himmelreiches willen“ – zurückgewiesen hat, ist sie von ihm gefoltert und zum Tode verurteilt worden. Eine Legende besagt, dass Dorothea auf dem Weg zur Hinrichtung fortwährend den Namen „Jesu Christi“ ausgesprochen, und der am Rand des Weges stehende Jurist Theophilus, ein Jurist, darüber gespottet hat. Er wolle gleichfalls an Jesus glauben, wenn sie ihm aus dem Garten ihres Bräutigams Blumen und Früchte bringe. Da ist plötzlich ein Engel als Knabe erschienen und hat ein Körbchen, gefüllt mit Rosen und Früchten, überbracht. Theophilus bekennt sich daraufhin in aller Öffentlichkeit zu Christus. Der erzürnte Statthalter hat daraufhin beide enthaupten lassen.
Der Blumenkorb gehört deshalb in der christlichen Ikonographie zu den Attributen der heiligen Dorothea. Die Heilige wird meistens mit einem Korb voll Rosen und Früchten sowie im Gewand einer geweihten Jungfrau abgebildet. Zudem ist ihre Stirn oftmals geschmückt mit einem Blumenkranz, der als Attribut gottgeweihter Jungfrauen zu sehen ist. Zusammen mit den Nothelferinnen Katharina von Alexandria, Barbara von Nikodemien und Margareta von Antiochia gehört die heilige Dorothea, die in der römisch-katholischen wie in der orthodoxen Kirche verehrt wird, zu den Virgines capitales, den großen heiligen Jungfrauen. Der Gedenktag der heiligen Dorothea ist der 6. Februar, der jedoch 1969 – wie der Gedenktag des heiligen Valentinus – aus dem Allgemeinen Römischen Kalender gestrichen worden ist.
Sitten und Bräuche
Ob heilige Dorothea oder heiliger Valentinus, beider können wir am Valentinstag, dem „Tag der Liebenden“, gedenken. Denn da werden Ehepaare und andere Liebespärchen gesegnet, Liebste mit Karten, Süßigkeiten und Blumen beschenkt. Die rote Rose führt dabei die Romantikliste an, doch gibt es unterschiedliche Traditionen. Einige Beispiele: In Finnland und Estland werden zum „Freundestag“ meist anonym kleine Geschenke und Karten verschickt. In Irland pilgern Christen zur Karmelitenkirche in Dublin, wo Reliquien des heiligen Valentin von Rom in einem Schrein verwahrt sind. Vor diesem wird dann um eine Romanze gebetet. An Brücken ein Liebesschloss wird in Italien angebracht, oder es werden Schlüssel ins Wasser geworfen, während die Paare sich dabei wünschen, die ewige Liebe gefunden zu haben. Zeit für ein romantisches Abendessen nehmen sich Liebespaare in Skandinavien. In Südafrika wird Kleidung in Weiß und Rot getragen, um Reinheit und Liebe zu symbolisieren. Im Libanon sind rote Rosen, Cupcakes und Schokolade beliebte Geschenke, in Beirut bekommen an diesem Tag viele Frauen sogar einen Heiratsantrag.
gm
(Quelle: wikipedia)