Gemüse im Sand
Geerntet im Herbst genießen im Winter!
„Ein gutes Händchen“ beweist Loise Eberl aus Mayrhofen wenn es darum geht, Wurzelgemüse wie zum Beispiel Karotten, Sellerie & Co für die kalte Jahreszeit „winterfit“ zu machen. So ist ihr Kochtopf immer vollgefüllt mit köstlichem, frischem Gemüse aus dem eigenen Garten. Und dafür muss sie sich nicht einmal die Hände schmutzig machen! Wie das geht? Die Redaktion der Zillertaler Heimatstimme hat sich schlau gemacht, um diese besondere Technik näher vorzustellen.
Loise ist bereits seit 27 Jahren Mesnerin in der Pfarrkirche Mayrhofen. Sie wohnt im Ortsteil Stumpfau und „gachtelt“ seit vielen Jahrzehnten für ihr Leben gern. Ein schönes und erfüllendes Hobby, wie sie sagt. In ihrem 40 m2 großen Blumen- und Gemüsegarten blüht und wächst es das ganze Jahr über. Ihr Leitspruch ist: „Was kommen will, kommt auch.“ Oft bleibt „kein Stein auf dem anderen …“, denn die Ideen rund um das schönste Hobby der Welt gehen Loise nicht aus. Im Spätherbst beginnen die Vorbereitungsarbeiten für die Überwinterung des Wurzelgemüses. Die „Lagerung im Sand“ ist ein gutes Fundament, um das Gemüse länger frisch und knackig zu halten. Der Sand täuscht dem Gemüse nämlich vor, dass es sich noch in der feuchten Erde befindet. Somit halten sich Karotten, Sellerie und Rote Bete bis zu einigen Monaten und stecken im wahrsten Sinne des Wortes „den Kopf in den Sand“. In der Vergangenheit, als die Menschen noch kein Obst und Gemüse rund um dem Globus transportiert haben, haben sie Wege finden müssen, um sich auch im Winter mit Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen. Alte Werte wiederentdecken – wir zeigen wie!
Für diese Technik wird der Boden einer Holzkiste mit frischem, eher trockenem Sand befüllt. Der Gartenbesitzer zweckentfremdet die Sandspielkiste zur Lagerung des Wintergemüses. Abwechselnd eine Schicht Wurzelgemüse und eine Schicht Sand und so weiter. Abschließend wird die Holzkiste mit Holzbrettern abgedeckt und vor Nässe geschützt. Von Zeit zu Zeit wird das Lager gelüftet und nach faulen Exemplaren kontrolliert.
Somit ist es Loise möglich, bis in den Frühling hinein das frische Gemüse zu ernten. Besonders die Enkelkinder freuen sich riesig, wenn sie der Oma bei der Ernte zur Hand gehen und dann zur Belohnung in eine knackige Karotte beißen können.
Nachahmen ausdrücklich erwünscht! Loise Eberl ist gerne bereit, interessierten Naturliebhabern Tipps und Tricks rund um das Thema „Gemüse im Sand“ näher zu erläutern.
Die Redaktion der Zillertaler Heimatstimme bedankt sich bei Loise für die interessanten Einblicke und wünscht weiterhin viel Freude in ihrer blühenden Gartenoase.