Gemeinderatswahlen im Geschichteunterricht an der MS Mayrhofen
Wahl-Special
Die bevorstehenden Gemeinderatswahlen wurden in den letzten Wochen in der 4b Klasse der Mittelschule Mayrhofen im Rahmen der Politischen Bildung zum zentralen Thema.
1. Eine Partei gründen
Nachdem die Geschichtelehrerin Christine Kopp die wesentlichen Elemente von demokratischen Wahlen wiederholt bzw. mit den Schülerinnen und Schülern besprochen hatte, durften die Kinder in einer Gruppenarbeit ihre eigene politische Partei gründen. Sie mussten ein Parteiprogramm in Bezug auf die Themenbereiche Bildung, Jugend und Freizeit, Soziales/Gesundheit, Kultur/Events formulieren, Funktionen zuteilen, ein Logo kreieren und letztendlich ihrer Partei einen Namen geben.
Somit entstanden folgende Listen, die ihre Ideen und Vorstellungen auch präsentieren mussten:
„Mitnonda fia Moarhofen“,
„Verbesserung- Mayrhofen-Zukunft“ (VMZ),
„Soziale Partei Mayrhofen“ (SPM),
„Christlich konservative Liste Mayrhofen“.
2. Werbematerial analysieren
Im nächsten Schritt wurden die Werbematerialien der vier Listen und Bürgermeisterkandidat:innen analysiert.
3. Fragen an die Kandidat:innen
Als Nächstes erarbeiteten die Kinder Fragen, die die Bürgermeisterkandidatin und die Bürgermeisterkandidaten per Mail beantworteten.
4. Eine Wahl durchführen
Zum Abschluss führten die Schülerinnen und Schüler auf Grundlage der Analyse und der Interviews die Gemeinderatswahl mit dem Muster eines amtlichen Stimmzettels durch. Das Wahlergebnis bleibt aber geheim. Nach der offiziellen Gemeinderatswahl wird zum Abschluss dieses Projektes die neue Bürgermeisterin oder der neue Bürgermeister zu einem Interview in die Mittelschule eingeladen.
Wir freuen uns darauf.
Die 4b-Klasse der Mittelschule Mayrhofen, Christine Kopp, Michael Bachlechner
Liste 1 – Zukunft Mayrhofen/Team Hans Jörg Moigg
Der Folder der Liste 1 mit den Schlagwörtern „Zukunft Mayrhofen“ ist sehr übersichtlich mit gut gewählten Farben gestaltet und zeigt sich in einem professionellem Layout. Auf der Vorderseite sind der Bürgermeisterkandidat Hans Jörg Moigg mit der Listenzweiten Notburga Huber abgebildet. Beide lachen freundlich und sind elegant gekleidet. Frau Huber trägt eine Halskette mit einem Engel, was wahrscheinlich ihre Verbundenheit zu ihrem Glauben ausdrückt. „Zukunft Mayrhofen“ ist in türkiser Farbe unterlegt, ein gelbes Kreuz in einem Kreis soll auffordern, dieser Liste die Stimme zu geben. Im Innenteil des Folders werden auf der linken Seite die weiteren Mitglieder vorgestellt. Herr Moigg hat sein Sakko lässig geschultert, was wohl so viel bedeuten soll wie „Ich pack’s an!“. Auf der rechten Seite findet sich das Programm der Liste 1 von den Themen Ortsentwicklung bis Wirtschaft. Auf der Rückseite lachen die weiteren Listenmitglieder in die Kamera. Es fällt auf, dass die Unterstützer aus den verschiedensten Berufssparten kommen, was wohl signalisiert: Egal, was du beruflich tust – Hans Jörg ist für alle da!
Liste 2 – Für Mayrhofen – Monika Wechselberger
Wir haben die Materialien der Liste 2 „Für Mayrhofen“ analysiert. Sie wirkt schon auf den ersten Blick interessant und kompetent. Die Spitzenkandidatin ist Monika Wechselberger. Auf der Titelseite des Flyers wirkt sie so, als ob sie für Mayrhofen einspringen und sich ins Zeug legen möchte. Unterstützt wird sie dabei von einem Team, das ihr schon im Bild den Rücken stärkt. Das Werbematerial ist sehr übersichtlich gestaltet, sodass man sich gut orientieren kann. Im Flyer-Inneren wird Frau Wechselberger bildlich in Szene gesetzt und ihre Wahlziele sind klar formuliert. Mit „Deine Stimme zählt“ und einem Kreuz in einem Kreis soll der Betrachter ermuntert werden, die Liste 2 zu wählen, denn es könnte ja auf jede Stimme ankommen. Uns ist besonders aufgefallen, dass sich diese Liste sehr für die Natur und die Umwelt einsetzt – die Bürgermeisterin wird nämlich beim Einsetzen von Pflanzen gezeigt. Die weiteren Kandidat:innen dieser Liste werden ebenfalls vorgestellt. Sie wirken sehr offen und zeigen sich sehr freundlich und engagiert.
Liste 3 – Unser Mayrhofen – Markus Bair
Auffallend an dem Flyer ist, dass er strukturiert sowie einfach gehalten ist. Besonders gefallen haben uns die Fotos, da sie unterschiedlich angeordnet sind und verschiedene Größen haben. Im Großen und Ganzen gefallen uns die Ideen dieser Liste für die nächsten Jahre, denn Markus Bair plant den Neubau des Schwimmbades, ein Freizeitzentrum, die Lebensumstände für Familien zu verbessern und verspricht ein lebenswertes Mayrhofen. Markus Bair wird kreativ, einfallsreich, verantwortungsvoll und einsatzbereit dargestellt. Die weiteren Kandidatinnen und Kandidaten wirken sehr bodenständig und freundlich. Außerdem sind sie gepflegt und schön gekleidet. Uns ist aufgefallen, dass viele Landwirte dabei sind. Ansonsten finden sich Berufe aus den verschiedensten Bereichen, was sicher bedeutet, dass sich Herr Bair um alle gleich kümmern möchte.
Liste 4 – MFG Mayrhofen – Sebastian Hönigsberger
Menschen-Freiheit-Grundrechte. So heißt die junge Partei, die heuer zum ersten Mal bei einer Gemeinderatswahl antritt. Wir haben sie im Rahmen des Geschichte-Unterrichts genauer unter die Lupe genommen. Das Flugblatt ist im A5-Format in den Farben Blau, Grün und Magenta gehalten. Auf der Vorderseite sind ein Bild von Mayrhofen aus der Vogelperspektive, das Parteilogo sowie ein Feld mit Terminen abgebildet. Auf der Rückseite sind die Listenmitglieder mit einem Foto und einem kurzen Spruch zu sehen. Die Fotos wurden auf neutralem Hintergrund gemacht und sind links auf dem Blatt angeordnet. Rechts daneben stehen kurze, aber wenig aussagekräftige Sprüche. Auf der Liste stehen überwiegend Frauen mit Berufen aus dem sozialen Bereich. Einzige Ausnahme ist der Spitzenkandidat, 19 Jahre alt und noch in der Lehre. Der politische Neuling ist damit auch bei weitem der Jüngste der vier Bürgermeisterkandidaten/innen. Sehr schwierig war die Suche nach dem Parteiprogramm. Weder auf dem Flyer noch auf der Website ist etwas über das Programm zu finden. Somit bleiben nur noch die Sprüche, die sich vor allem auf Jugend und Familie beziehen. Konkretes findet man jedoch nicht.
Das Fazit lautet: jung und farbenfroh, leider einige Fehler.