Franz-Josef Fiegl blickt auf 45 Jahre Erfolgsgeschichte zurück
„Erlebnis Resort Aufenfeld“ - einer der besten Campingplätze Europas
Mit dem Vorzeigebetrieb „Erlebnis Resort Aufenfeld“ beendet sich in der Gemeinde Aschau im Zillertal einer der besten Campingplätze in ganz Europa. Zum 45-jährigen Bestehen haben wir uns mit Eigentümer und Betreiber Franz-Josef Fiegl getroffen und ein wenig geplaudert.
Erstmal herzlichen Glückwunsch zum 45-jährigen Bestehen! Kannst du uns einen kurzen Überblick über die Entstehungsgeschichte geben?
Danke für die Gratulation! 45 Jahre sind eine lange Zeit, und wir können auf eine unglaubliche Erfolgsgeschichte zurückblicken. Meine Eltern, Hermann und Annelies haben im Frühjahr 1978 beschlossen, den Bauernhof um einen Campingbereich zu erweitern. Mit wenig bis gar keiner Erfahrung, aber mit viel Herzblut und Tatkraft haben sie es geschafft, innerhalb weniger Jahre einen zukunftsfitten Betrieb zu etablieren. Mein Vater Hermann war schon immer sehr innovativ, so wurden mit dem Tennisplatz, Freibad, Hallenbad immer wieder neue Meilensteine gesetzt.
Mit der großen Erweiterung 1997 und der Errichtung des Badesees mit Westernfort und Freizeitareal sind meine Eltern schlussendlich in den Kreis der europäischen Spitzenplätze vorgestoßen. Der Lohn für die Mühen waren zahlreiche Auszeichnungen wie das Prädikat ADAC-Superplatz, ANWB-Top-Camping und Euro-Topcamping. Diese Klassifizierung wird jedes Jahr durch Inspekteure neu ermittelt, und wir sind stolz darauf, dass wir einige der wenigen Plätze in Europa sind, welche diese Prädikate seit über 25 Jahren ohne Unterbrechung erhalten haben. Weitere Preise folgten wie z. B. der DCC-Europa-Preis in Platin oder „Camping van het Jahr“ in Holland. Wir wurden im letzten Jahr vom ADAC zum besten Platz in Österreich gekürt, und in diesem Jahr erreichten wir bei einer Gästebefragung der Zeitschrift „Caravaning“ bei der Beliebtheit den 2. Platz hinter unserem guten Kollegen „Camping Hell“ aus Fügen, um nur einiges zu nennen.
Bei diesen vielen Auszeichnungen und Preisen – ist Camping Aufenfeld wirklich der beste Campingplatz in Österreich?
Es ist schwierig bis unmöglich, eine Rangliste für Betriebe zu erstellen. Je nachdem, welches Kriterium man zugrunde legt, oder was man sucht. Gästezufriedenheit, Ausstattung, Angebot für Familien, Senioren oder Hunde. Alle Kriterien kann man nicht gleichzeitig erfüllen. Wir können jedoch von diversen Bewertungen und Überprüfung durch Inspektoren behaupten, zu den besten Campingplätzen in Österreich und Europa zu zählen. An welcher Stelle genau lässt sich nicht sagen, und dies will ich auch nicht beurteilen.
Ihr habt in diesem Frühjahr eurem Betrieb ein völlig neues Face-Lift gegeben, neue Einfahrt, neue Rezeption, Kletterhalle und auch das Logo und der Name wurden an das neue Erscheinungsbild angepasst – was war der Grund dafür?
Meine Frau Susanne und ich durften vor einigen Jahren einen ausgezeichneten Betrieb von meinen Eltern übernehmen. In der Vergangenheit haben uns meine Eltern immer in die Entscheidungsprozesse miteingebunden, und dies ist auch heute noch so – nun halt umgekehrt. Wir haben uns entschieden, den hochwertigen Weg unseres Betriebes weiterhin fortzusetzen, aber gleichfalls unseren eigenen Stil und unsere Vorstellungen einfließen zu lassen. Daher wurde in letzter Zeit einiges neu geschaffen, dies hat mit dem Neubau des Wiesenhofes begonnen und in der Umgestaltung der Rezeption und Einfahrt seine logische Fortsetzung gefunden. Auch das Auftreten nach außen wurde mit dem neuen Logo internationaler und dem neuen Look angepasst. Es war nicht einfach – aber ich glaube, es hat sich gelohnt.
Wieviel Geld habt ihr in den letzten Jahren in euren Betreib investiert?
Bei uns hat es immer geheißen, über Geld spricht man nicht (lacht). Wir versuchen laufend, unseren Betrieb weiter zu verbessern, zu sanieren und qualitativ weiterzuentwickeln, dies schlägt sich natürlich in den Investitionen nieder. So wurde in den letzten Jahren neben diversen Erneuerungen, wie das Apartmenthaus Wiesenhof mit Tiefgarage und neuem Tennisplatz, auch die Infrastruktur, wie Stromversorgung und die Heizanlage, komplett saniert. Wir sind stolz, zum allergrößten Teil immer mit einheimischen Firmen zu arbeiten und wir sind damit stets gut gefahren. Allein in den letzten drei Jahren haben wir über 17 Millionen Euro in unseren Betrieb und dadurch in die Region investiert. Dies bedeutet für uns auch eine große Verantwortung.
Camping Aufenfeld ist ja der Betrieb mit den meisten Nächtigungen in der Region, siehst du Probleme mit dem Massentourismus?
Unser Betrieb generiert ca. 178.000 Nächtigungen im Jahr. Dies ist auf der einen Seite natürlich sehr erfreulich, auf der anderen Seite aber eine immense Herausforderung, wenn nicht gar Belastung für uns und die Region. Das Zillertal ist und wird ebenso in Zukunft ein Hotspot für Touristen sein und bleiben – es liegt an uns, diese Touristenströme zu lenken und ihnen auch manchmal Einhalt zu gebieten. Das Ziel für die Zukunft sollte nicht darin liegen, weitere Nächtigungsrekorde zu brechen, sondern kontinuierlich die Wertschöpfung zu erhöhen. Dies geht jedoch nicht von heute auf morgen, sondern in kleinen Schritten. Im Idealfall kann sich das Zillertal von einer Massenregion in eine qualitativ hochwertige Genuss-Region entwickeln. Weniger Gäste, die dafür zufriedener sind, und mehr Qualität ins Tal bringen, wäre sicherlich eine gute Vision. Wir versuchen jedenfalls, diesen Weg mit unserem Betrieb zu gehen und so einen Beitrag zur Verbesserung der Gesamtsituation zu leisten.
Welchen Vorteil haben die Aschauerinnen und Aschauer, dass ein solcher Betrieb in der Gemeinde ist?
Einen der größten Vorteile der Aschauer bietet sicherlich die „Aschauer-Karte“, welche durch die Kooperation mit der Gemeinde allen Aschauer Bürgern ermäßigten Eintritt in den Freizeitpark mit Badesee und die Kletterhalle bringt. Auch ein Hallenbad, Tennisplätze, Veranstaltungen und gastronomische Angebote wären in dieser Form ohne einen großen Tourismusbetrieb nicht rentabel. Schlussendlich kann sogar die Belebung des Dorfes durch die Gäste des Campingplatzes ein großes Plus sein. Es profitieren hier sowohl Gastbetriebe als auch Vereine, welche Feste und Veranstaltungen durchführen. Ebenfalls können Vermieter ihren Gästen ein nahes Freizeitangebot anbieten. Und die Gemeinde selbst lukriert Einnahmen durch verschiedene Abgaben und Steuern.
Welche Herausforderungen siehst du für die Zukunft?
Die Zukunft stellt uns derzeit vor Herausforderungen wie schon lange nicht mehr. Die Inflation ist auf einem Rekordhoch, und die Energiekosten sind größten Schwankungen unterworfen. Zudem stehen wir im Bereich der Zinsen und Finanzierungen vor großen Aufgaben. Wir versuchen, den Betrieb jedoch speziell im Bereich Energie breit aufzustellen, um uns mit Hackschnitzelheizung, Solarenergie, Grundwassernutzung sowie PV-Anlagen und Blockheizkraft werken mehr Unabhängigkeit vom Energiemarkt zu erarbeiten. Eine der größten Herausforderungen für die Zukunft sehen wir jedoch im Bereich Personal. Wir sind zwar laufend auf der Suche nach Verstärkung, zum Glück haben wir aber einen sehr guten Bestand an treuem Stammpersonal, auf welches wir uns auch in schwierigen Zeiten stets verlassen konnten und künftig verlassen können.
Welche Pläne habt ihr für die Zukunft – wird wieder was gebaut?
Ideen für die Zukunft gibt es immer! Dies können ein neues Kinderland sein, neue Attraktionen für den Freizeitpark oder die Sanierung und Erweiterung unseres Hallenbades mit Saunaanlage. Derzeit wollen wir jedoch sowohl uns als auch unseren Gästen eine Verschnaufpause ohne Großbaustellen ermöglichen. Allerdings feiern wir in fünf Jahren unser 50-jähriges Bestehen, und bis dahin wollen wir sicherlich ein neues Highlight für unsere Gäste und die gesamte Region geschaffen haben damit es auch künftig heißt: Da Camping Aufenfeld isch uafoch da Beschte
(sog’n se holt 🙂 )
Danke, lieber Franz-Josef, für das ausführliche Gespräch und die Einblicke in euren Betrieb. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg und sind gespannt, wie sich der Familienbetrieb hier in Aschau weiterentwickelt.
M.W.