„Es weihnachtelt! Und habt‘s schu g‘heacht? Is Christkindl kimmt!“
Ein Korb voll Wald und vor allem „Mistln vom Bam“
Wir denken dabei an früher. Wir erinnern uns, als wir Kinder gewesen sind, der Tate mit uns in den Wald gegangen ist, um Weihnachtsdeko zu sammeln, und wir geben es zu: Möglicherweise hat man die Bauern nicht immer gefragt, ob man einen „Taxbam“ abschneiden darf. Wir haben „Zuazåpfn“ für die Holzschüssel in den Korb gehäuft, Efeu für ein Adventgesteck, damit´s auch in den Fremdenzimmern „weihnachtelt“, und vor allem Moos, dass das Jesuskind schön weich liegt und die Krippe den für uns Zillertalern typischen Ausdruck bekommt.
Ja, lang ist`s her … und immer noch schön, mit einem Korb in den Wald zu gehen. Immer noch schön, das satte Grün der Tannenzweige zu riechen und den „gratschenden Schnea“ unter den Füßen zu spüren. Und immer noch schön ist es, wenn man auch noch dann, bereits in die Jahre gekommen, auf eine Linde klettern kann, um einen Mistelzweig zu holen. Keine andere Zeit lässt uns tiefer in die Kindheit eindringen als das Weihnachtsfest. Viele Erinnerungen werden wach. Mit vielen ausgesuchten hübschen Ideen und Beiträgen möchten wir dich in besondere Wochen eintauchen lassen. Wir begleiten dich dabei.
Einerseits um – wie damals –
mit allerlei Grünem, Misteln und Zapfen die Natur ins Haus zu holen und andererseits vor allem, um den Duft der Weihnacht aufzusaugen. Der Geruch von frischen Tannen, der Duft nach Schnee, und dann, das Heimkommen: Der leichte Weihrauchduft, der von der Früh noch in der Luft hängt und einem schon im Hausgang einstimmt, der warme Kachelofen, der in der Stube zum Faulenzen einlädt, der Geschmack nach Vanille und Lebkuchen, von jenen Keksen, die gestern gebacken, aber noch nicht verräumt worden sind. Viele lieben diese Zeit: Sie verströmt Ruhe, es wird heimelig, man hat Zeit über seinen Glauben nachzudenken, und es wird wohlig ums Herz.
Wohlig wird´s ebenfalls, wenn man sich unter der geheimnisvollen Mistel küsst. Im Blattinneren erfährst du mehr über dieses „schmarotzende“ Wunder- und Heilkraut.
Wir hoffen, dass unsere Leserinnen und Leser eine besinnliche und entschleunigte Adventzeit erleben. Lassen wir uns Zeit, um in Düften und Kindheitserinnerungen die Tiefe des Weihnachtsfests zu erfassen, und genießen wir die Wärme, die diese Zeit bereithält. Wärme verbreitet außerdem der Beitrag auf Seite 14, wenn wir lesen, wie sich die Kindergartler aufs Weihnachtsfest vorbereiten. Oder auf Seite 18, wo die
„Tafel Mayrhofen“ für eine vorweihnachtliche Überraschung dankt. Da geht uns doch das Herz auf – oder?
Viel Vergnügen mit dieser Ausgabe und ein wunderbares Weihnachtsfest, wünscht die Redaktion!
Foto: privat