Eine reizende Kapelle, die sich gerne in ihrem neuen „Kleid“ zeigt
In guten Schuhen und mit guten Gedanken rauf zur Riedbergkapelle Riedbergkapelle
Eine Kapelle ist meistens ein kleines privates Gotteshaus, ein Raum, der nicht nur heilig, sondern eine besondere Kostbarkeit darstellt. Ein Platz, der für Familien Bedeutung hat, der oftmals mit Sagen und realen Geschichten zu tun hat. Es sind reizende im kleinen Kreis errichtete Gebetsräume zum Innehalten. Und eine solche Kapelle, mitten im Zillertal, feiert jetzt im Frühling ihren frischen Glanz. Das neue „Kleid“ ist in liebevoller Arbeit von vielen Einheimischen erledigt und von einer Fachfirma begleitet worden. „Es wurde gespachtelt, gemalt, ausgebessert, geputzt und poliert, und bald gibt es dazu eine offizielle Zeremonie, eine Maiandacht ist geplant“, erzählt Hansjörg Mair, der sich für dieses Kleinod besonders in Zeug legt, so wie schon sein Vater vor ihm.
Wann die Grundsteinlegung dieses reizenden Gebäudes gewesen ist, ist heute nicht mehr genau nachvollziehbar. Jene Dokumente, die Aufschluss über die Riedbergkapelle geben, sind dürftig. Ortschronist Manfred Plattner erinnert sich dazu: „Im Jahre 1913 erfolgte jedenfalls eine Erweiterung. Die Wand an der Rückseite der Kapelle wurde durchgebrochen und eine „Grotte“ angebaut. Erforderlich wurde diese Vergrößerung damals wegen einer Bernadette-Statue, die der damalige Seelsorger Pfarrer Johann Egger vom Bildhauer Johann Sporer (Ramsberg) für die Kapelle schnitzen ließ.“
Der Kirchenführer der Pfarren Ried und Kaltenbach widmet sich in mehreren Absätzen diesem besonderen Ort, der durch den Bau der Straße einige Zeit in Vergessenheit geraten ist. Dort ist Folgendes nachzulesen: „Die Kapelle erfreute sich in früheren Jahren eines großen Zuspruchs. Alljährlich wurde zum Beispiel am „weißen Sonntag“, dem Tag der Erstkommunion, nachmittags eine eigene Prozession zur Kapelle abgehalten, an der neben den Erstkommunikanten auch die übrigen Schüler der Volksschule Ried teilnahmen. Dazu wurden damals noch Bittgänge zur Kapelle abgehalten, Maiandachten und Kreuzwege gebetet.“
Nun wird diesem Gebäude wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt, es ist renoviert, hat einen glanzvollen Anstrich erhalten und freut sich sicher über jeden betenden Bewunderer. Unsere Recherche hat ergeben, dass immer mehr diesen netten Wanderweg von „Taxach“, einem Ortsteil in Ried, ausgehend, immer öfter nutzen. Und das freut die Redaktion. Ebenso freuen uns das Engagement und das Ehrenamt, das dieser kleinen Riedbergkapelle zuteilgeworden ist. Deshalb danken wir kollektiv allen, die sich in irgendeiner Weise darum bemüht haben. Hervorzuheben ist, dass Josef Presslaber, Malermeister, unentgeltlich – während der ganzen Karwoche – gearbeitet hat. „Die Gottesmutter möge es ihm vergelten“, meint Hansjörg. Auch die Heimatstimme sagt „Vergelt‘s Gott!“ Und wenn du für das kommende Wochenende noch nichts vorhast, dann rein in gute Schuhe und mit einem ebenso guten Gedanken rauf zur Riedbergkapelle! Es lohnt sich allemal!
Terminhinweis: Montag, 1. Mai um 19.30 Uhr (bei Schlechtwetter am 7. Mai)
Titelfoto: Manfred Plattner