Ein Guglhupf zum Valentinstag, mit einem Schuss Exotik!
Mein aktuelles Rezept dieser Woche glänzt durch Kokosrum!
Stimmt‘s? Der Gugelhupf hat allein durch seinen niedlichen Namen und sein ebenso charmantes Aussehen immense Vorteile! Ja, er ist hübsch anzusehen, gleichmäßig in seiner Form und der Inbegriff eines gemütlichen, behaglichen Sonntagnachmittags. Und: Jeder kennt ihn, den süßen, meist kleinen Kuchen, den Guglhupf. Aber woher kommt denn der nette Name? Ich habe nicht lange suchen müssen …
Karl Faulmann schreibt in seinem etymologischen Wörterbuch der deutschen Sprache, dass der erste Wortteil vom mittelhochdeutschen „gugele” kommt und so viel wie Kugel oder Haube bedeutet. Hinzugefügt wird das Wort hüpfen. Somit ist der Begriff Guglhupf für mich klar. „Das anschauliche Lüften der Kappe oder Haube spricht zweifellos sehr für diese Bedeutung – so wie sich nach dem Abnehmen der Kopfbedeckung das wahre Antlitz samt Schädelkalotte enthüllt, so zeigt sich auch erst nach dem Heben der Backform die wahre Dimension des Gugelhupfs, ist doch gerade bei dieser kulinarischen Köstlichkeit die charakteristische ringfrömig-geschwungene Form mit den schräg von oben nach unten verlaufenden Rillen entscheidend.”
(Quelle: https://www.g-geschichte.de/plus/die-geschichte-des-guglhupfs/)
Der Gedanke an den Guglhupf löst bei mir Erinnerungen an die Kindheit aus, an die dunkelrote Guglhupfform der „Nane”, die man sorgfältig mit weicher Butter eingeschmiert hat, jede einzelne Rille akribisch, damit der fertige Gugl-hupf beim Umdrehen ja nicht hängen bleibt. Wo ist diese Form eigentlich hingekommen? Ich hab‘ die doch mal gehabt. Irgendwo. Ich hab´s damals doch nicht übers Herz gebracht, diese wegzuschmeißen. Ich such sie mal. Jetzt …
Tief drinnen, ganz hinten in der alten Kredenz fristet sie ihr unausgefülltes Dasein. Wortwörtlich: Unausgefüllt! Bis eben vorhin, als ich auf die Idee gekommen bin, es der Nane nachzumachen. Dazu habe ich folgende Zutaten vermengt, in die Guglhupfform gegeben und gebacken:
300 g Mehl, ein Päckchen Backpulver, etwas Salz, einen guten Schuss Kokosrum, 140 g
Zucker, drei Eier, 150 ml zerlassene Bauernbutter und ebenso viel Milch.
Aus dem Herd gezogen, auf den weißen Porzellanteller, der fast gleich alt ist wie die Guglhupfform, gestürzt, hatte mein Guglhupf die Gleichmäßigkeit einer geometrischen Figur. Hübsch. Er ist mir gut gelungen. Zudem hat er den Duft einer Kokusplantage verströmt. Allein das hat mein Herz höher schlagen lassen. Ich habe es kaum erwarten können, den Staubzucker drüberzustreuen und ehrfurchtsvoll ein Stück aus dieser Schönheit zu schneiden. Hmm, hmmm … herrlich!
Für den kommenden Valentinstag ist dieser Guglhupf, mein Guglhupf, die Crème de la Crème. Da wird sich die Gote aber freuen … Wie ist es bei dir?
M.ST.W.