Du suchst regionale, echte Produkte aus dem Zillertal?
Hotel Edenlehen Mayrhofen
Seit Jahren ist es ihnen ein Anliegen, stecken sie gemeinsam viel Energie hinein, um ihr Motto „Regionalität macht ein gutes Bauchgefühl“ lebendig zu machen, um den Begriffen wie Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Tierwohl ehrlichen Inhalt zu geben. Und das gelingt ihnen sehr gut, der Familie Hundsbichler samt ihren Mitarbeiterinnen & Mitarbeitern, die Bauersleute und Touristiker in Mayrhofen sind. Unter ihren Fittichen wachsen Kälber, Kühe, Hühner und Schweine, werden aus den hofeigenen Tieren Fleischprodukte höchster Qualität hergestellt sowie diverse Milchprodukte, wie der prämierte Junsberger Almkäse oder das Bio-Joghurt vom Lengauhof in Ginzling, angeboten und sogar Lebensmittel wie Nudeln vom Eadahof in Hippach verkauft. Ebenso kann Haussulze erworben werden, auf die der Chef besonders stolz ist. „Denn diese wurde zwar oft kopiert, aber deren Geschmack nie erreicht“, meint er grinsend.
Und diese Begegnung, die am frühen Vormittag an einem herrlichen Flecken Erde beginnt, nämlich am Edenlehen, endet mit der Besichtigung des jüngsten Bauprojekts, mit dem modernen Schlachthaus direkt am Hof. Und darüber erzähle ich jetzt:
Es war kurz vor zehn, als ich mit meinem alten Radl ums Eck bog, die hübsche Holzveranda des Schlachthauses sah, dort mein Fahrzeug abstellte und der Chef des Hofs dazustieß: „Ich kümmere mich nicht nur ums Hotel, sondern schau gerne an der neuen Metzgerei vorbei“, sagte Andreas, den viele als TVB-Obmann kennen. „Ich bin gerne Bauer, mag es, zu wissen, dass meine Tiere vom Feld oder Stall direkt in den Schlachtraum kommen, und ich mir sicher sein kann, dass sie vor ihrem Tod keinen Stress haben, die Umgebung ihnen vertraut ist“, betonte er überzeugt. Dabei öffnete er die breite Eingangstür und zeigte mir die ersten top-modernen Einrichtungen, die hier stehen. Maschinen, die schwer und teuer wirken, ausgestattet mit digitalen, komplizierten Vorrichtungen. Das Neueste halt. Dieser Rundgang lehrte mich vieles, und es gab vieles zu entdecken, das dich sicher auch interessiert.
Hier das Wichtigste zusammengefasst:
Lieber Andreas, dein gesamtes Anwesen ist wunderbar. Das ganz alte Bauernhaus als Herzstück, der große Stall, die hübsche, riesige Gartenanlage mit vielen Obstbäumen, üppigen Balkonblumen und winterharten Pflanzen beeindrucken sicher jeden Touristen. Was sagt dein Gast zum neuen Schlachthaus? Kommen Gäste hierher? Interessieren sie sich dafür?
Es gibt wöchentlich eine Hofführung, wo wir unseren Gästen im Zuge dessen die einzelnen Bereiche in und rund um das Hotel sowie unserer Betriebe näher erklären und veranschaulichen. Unsere Gäste schätzen die Regionalität sehr und dass man den Entstehungs- sowie Verarbeitungsprozess der Lebensmittel sozusagen hautnah erleben und nachvollziehen kann. Egal, ob es nun der Junsberger Almkäse ist oder der hofeigene Honig, wir erhalten hierzu viel Wertschätzung, was uns natürlich sehr freut.
Woher beziehst du die Kälber, das Vieh, das geschlachtet wird? Kann bei dir jeder Zillertaler Bauer oder jede Landwirtin anrufen und dich bitten, ein Tier abzunehmen?
Wir beziehen unsere Kälber vom eigenen Hof, das heißt, sie werden hier geboren und haben Zeit & Raum zum Wachsen und Gedeihen. Unsere neue Hofmetzgerei bietet auch den umliegenden Bauern die Möglichkeit, ihre Tiere hier schlachten zu lassen, um eben die Transportwege so kurz wie möglich zu halten und unnötigen Stress für die Tiere zu vermeiden.
Dein Hausmeister hat erzählt, dass er in zwei Tagen 780 Eier abgenommen hat. Also, dein Viehbestand muss enorm sein. Und ebenso deine Produktpalette, die du deinen Gästen am Frühstückstisch und im Hofladen anbieten kannst.
Wer in der Familie ist denn die treibende Kraft? Und wer hat die Idee gehabt, einen neuen hofeigenen Schlachtbetrieb zu errichten?
Nach rund 40 Jahren hatte unser bisheriger Schlachtbetrieb ausgedient, und wir mussten sozusagen eine Entscheidung für die Zukunft treffen. Unsere Kinder Michael & Lorenz sowie unser langjähriger Metzger Erwin Stippler samt Lehrling Mario Rauch haben uns dahingehend motiviert, ein neues Schlachthaus samt Verarbeitungsraum zu errichten.
Noch eine letzte Frage zum Bau: Von außen sieht er nicht sehr groß aus, fügt sich günstig in das umliegende Gebäudeensemble. Innen ist die Raumaufteilung sehr gut gelungen. Wer hat das Konzept entwickelt? Du scheinst mit den ausführenden Firmen zufrieden zu sein?
Ja, durchaus! Mit Architekt Hannes Brandacher sowie den ausführenden, heimischen Firmen konnte dieses Projekt perfekt umgesetzt werden. Daher möchten wir hier noch ein großes Dankeschön an alle beteiligten Firmen & Personen richten!
Lieber eine einfache Kaminwurze holen als exotische Luxusprodukte kaufen, die von einem „grünen Fußabdruck“ weit entfernt sind. Lieber wissen, dass Tiere sanft zur Schlachtung gebracht werden, als Stress und „an Geneat” wegen weiter Transportstrecken in Kauf nehmen müssen. Lieber ein klares Bekenntnis zur Kreislaufwirtschaft, als nur so tun als ob. Du hast die Entscheidung! Und das Wichtigste: Hier wird von Regionalität nicht nur geredet, sondern danach gehandelt. Das gefällt uns am besten! Die Heimatstimme gratuliert der Familie Hundsbichler zum Mut, eine Investition zu tätigen, von der die nachfolgenden Generationen noch zehren werden und die die Gesellschaft nicht nur wohlwollend zur Kenntnis nimmt, sondern durch jeden Einkauf unterstützt. Tolle Idee, meint die Redaktion!
Mit diesem Tipp und den persönlichen Beiträgen der Familie Hundsbichler wünschen wir dir eine schöne Auszeit im Oktober, mit vielen angenehmen Stunden des gemeinsamen Essens, mit möglichen Verschnaufpausen, die man, wenn´s das Wetter noch zulässt, noch draußen verbringt.
Und nicht vergessen:
Wenn du noch schnell was brauchst, was richtig Gutes, dann schau beim Edenlehen vorbei. Der Hofladen hat rund um die Uhr offen!
M.W.
Fotos: Marktgemeinde Mayrhofen