Artenvielfalt im Zillertal stark gefährdet!
Auch wenn diese Informationen belastend sind, ist es doch wichtig, diese bedrückende Entwicklung immer wieder in das Bewusstsein von uns allen einzubringen.
Trotz des Wissens um die Bedrohung unserer Biodiversität werden munter Flächen versiegelt, wertvolle Bäume privat und von Gemeinden gefällt, Gehölzschnitte trotz Verbot in der Brutzeit der Vögel vorgenommen, Luftverschmutzung durch Massentourismus ignoriert, Fleisch und Produkte aus Massenproduktion anstatt regional gekauft, Landwirtschaft intensiviert für noch mehr Export von armen Kälbern, und zu oft werden Wiesen und Gärten gemäht. „Zu viel Licht zur falschen Zeit“ mittels Straßenlaternen an Seitenstraßen, Reklametafeln bei Hotels und Appartements, an Straßen und Geschäften sowie nutzlose Weihnachtslichter, die in der Nacht niemandem dienen, sondern Insekten und Kleintiere in den Tod locken. Und eigentlich sollten wir in der jetzigen Energiekrise Strom sparen. Moore werden „verlegt“, um erneut wieder einen Lift zu bauen, mit der Begründung, „es erhole sich wieder „. Ein Moor benötigt Tausende von Jahren, um zu einem höchst wichtigen Ökosystem zu wachsen, und kein Biologe hat bisher bestätigt, dass das Verlegen eines Moores nichts mache. Unansehnliche Stein- und Geröllwüsten tun ihr Übriges und werden in Deutschland immer mehr verboten. Die Prognosen stehen sehr schlecht. Es sterben täglich 150 Arten aus. 100- bis 1000-mal beschleunigter als der natürliche Sterbeprozess wäre. Ich beobachte Vögel und Insekten seit einigen Jahren in unserem Naturgarten, und es werden weniger oder Arten verschwinden. Das Zillertal ist genauso betroffen. Letztendlich ist jeder Einzelne von uns von der Vielfalt der Fauna und Flora abhängig! Wir sind Teil dieser Welt. und ohne die unglaubliche Pflanzen- und Tiervielfalt werden es unsere Kinder und Enkel sehr schwer haben. Die gute Nachricht: Jeder kann etwas dafür tun! Die Verantwortung selbst dafür übernehmen. Wälzen wir diese nicht an Gemeinden oder gar an das Land ab, denn das kann lange dauern. Jeder könnte heimischen Gehölzen wie Schleh-, Kreuz- oder Apfeldorn, Weiden, Kornelkirsche, Obstbäume, Faulbaum, Mehlbeere, Schneeball usw. ein Platzerl geben, um Insekten und Vögeln Nahrung und Schutz zu bieten. Frühblüher, Sommerblüher und Herbststauden setzen. Ein Totholzhaufen beherbergt viele Käfer und Kleintiere, Schwebefliegen (Bestäuber) sind sogar darauf angewiesen. Eine stylische Trockensteinmauer wird von Eidechsen geliebt und sieht mit Thymian, Sandgrasnelke und Sedum richtig schön aus. Statt dem bedenklichen Pool (Chlor in Abwässer) könnte ein kleiner Naturschwimmteich oder ein Biotop im Garten Heimat für Libellen, Frösche und zugleich Vogeltränke sein. Oder einfach den Rasen nur zweimal mähen und schauen, ob wertvolle Kräuter oder Margeriten daraus erblühen. Der Ausstoß aller Rasenmäher ist immens, und auch der Rasenroboter ist leider tödlich für Kleinstlebewesen. Es erfordert Veränderung im Denken und Handeln. Aber wir können das schaffen. Wir und unsere Kinder verlernen den Kontakt mit der Natur, und das ist sehr traurig. Jedoch ist unsere wirklich unfassbar ausgeklügelte, faszinierende und uns erhaltende gesunde Umwelt wichtig für unser Dasein!
Manuela Steinbach