Rote Nasen Clowndoctors
Für Menschen mit Demenz
ROTE NASEN Clowns greifen in ihrer Arbeit auf fast 25 Jahre Erfahrung mit Senior*innen zurück. Dabei begegnen sie auch regelmäßig Menschen mit Demenz. Der Besuch bei Menschen mit einer demenziellen Erkrankung verlangt von den Gesundheitsclowns besonders viel Feingefühl und eine ganz besondere Vorgehensweise.
In dem dreijährigen EU-Projekt ClowNexus vertiefen und erforschen ROTE NASEN nun gemeinsam mit sieben weiteren Clown-Organisationen Zugänge zu dieser Personengruppe. Von 16. bis 20. Jänner fand dazu in Tirol die dritte internationale Forschungsklausur statt – unter anderem mit Magdalena Schamberger, einer Pionierin und Spezialistin im Feld der künstlerischen Arbeit mit Menschen mit Demenz.
Im Rahmen des EU-Projekts ClowNexus begeben sich acht Gesundheitsclown-Organisationen auf eine dreijährige Forschungsreise, um ihre Wirkung auf besonders vulnerable Personengruppen, Kinder und Jugendliche im Autismus-Spektrum sowie Menschen mit Demenz, tiefer zu erforschen. Das Ziel: neue künstlerische Formate entwickeln und den Zugang zu künstlerischen, clownesken Interventionen zu verbessern, um so einen Beitrag zur sozialen Inklusion von Betroffenen zu leisten.
Dem Austausch mit Clowns aus den Partner-Organisationen der teilnehmenden Länder wird in ClowNexus ein hoher Stellenwert eingeräumt. Bei der dritten internationalen Forschungsklausur in Innsbruck zum Thema Demenz gab es dahingehend viel Raum für experimentelles Arbeiten. Da wurde etwa ein Bilderrahmen zur Begrenzung der „Bühne“. Christina Matuella, künstlerische Leiterin von ClowNexus in Österreich, erklärt warum: „Menschen mit Demenz blicken oft in gebückter Haltung vor sich auf den Boden. So sehen sie uns Clowns nie als ganzen Menschen, sondern immer nur Ausschnitte von uns – gerade so als würden sie durch einen Bilderrahmen blicken. Wir passen daher unser Clown-Spiel an, sodass wir in ihrem Blickfeld agieren.
Dieses Spiel in einem eingeschränkten Gesichtsfeld haben wir unter anderem in der Forschungsklausur in Innsbruck geprobt und vertieft.“
Infos: www.rotenasen.at
Foto: ROTE NASEN