Zu Besuch bei Carolin Partoll, Geburtshelferin aus Leidenschaft
Schwangerschaft , Geburt, Nachsorge – über die Arbeit einer Hebamme

In der hellen, mit freundlichen Möbeln eingerichteten, großzügigen Wohnküche, mit fantastischem Ausblick ins Grüne, in den Gartenbereich, sind Stühle am gedeckten Frühstückstisch besetzt, und angenehme Morgenstimmung macht sich breit. Spielsachen sind am Rand gestapelt, blau-rote Kinderfahrzeuge parken auf der Terrasse und schauen lustig durchs Fenster. Kinder sind in dieser Wohnung auf alle Fälle Thema, denke ich mir.
Aber wen wundert´s? Ist doch meine Gesprächspartnerin heute Carolin Partoll, Hebamme aus Leidenschaft , Mutter von zwei Söhnen und seit zwölf Jahren verheiratet. Caro, wie sie von den meisten liebevoll gerufen wird, arbeitet schon seit 23 Jahren im Bereich der Geburtshilfe, und da wir diese Woche den internationalen Tag des Kindes weltumspannend feiern, haben wir uns in der Redaktion entschieden, mal eine Hebamme zu befragen, den Tag mit dem Schönsten, mit der Geburt eines Kindes zu beginnen. Hier das Ergebnis …
Liebe Caro, eingangs danke ich dir für deine Zeit, dafür, dass du mich so gastfreundlich mit einem üppigen Frühstück empfängst. Zugleich interessiert mit erstmal dein Werdegang. Seit wann wusstest du, dass dieser Beruf der deine ist? Und wie wird man Hebamme?
Schon als ich 16 Jahre alt war, wusste ich, dass ich Hebamme werden wollte. Es gab für mich ab dem Moment keine andere denkbare Alternative. Damals war es noch eine Ausbildung, in Deutschland wie in Österreich. Ich bekam eine Ausbildungsstelle, zwei Stunden entfernt von meiner Heimat und erlernte den Beruf Hebamme in drei Jahren, wo ich von Anfang an während den Praktika auch im Kreißsaal bei den Geburten dabei sein konnte. Seit einigen Jahren ist es ein Bachelor-Studium mit sechs Semestern, und als Schulabschluss ist die Matura notwendig.
Vor einigen Jahren dachte man, die Hebamme hilft , ein Kind zur Welt zu bringen und das wars, mehr oder weniger. Heute wird dieser Beruf viel umfassender gedacht. Was genau kann sich unsere Leserschaft unter einer Betreuung vorstellen?
Was ich gleich als junge Hebamme wusste, dass ich die Frauen und Familien nicht nur im Kreißsaal bei der Geburt begleiten möchte, sondern schon in der Schwangerschaft sowie im Wochenbett. In der Schwangerschaft haben die Frauen die Möglichkeit, neben der frauenärztlichen Betreuung auch eine Hebamme als Ansprechpartnerin zu haben. Wir bieten Beratungsgespräche im Rahmen des Mutter-Kind-Passes an, ich gebe Geburtsvorbereitungskurse, und die Schwangeren können sich bei Fragen jederzeit an mich wenden. Im Wochenbett, ob es das erste Kind ist, bei dem sowieso ein komplett neuer Lebensabschnitt für die Paare beginnt, genauso aber bei den Mehrgebärenden, komme ich die ersten Wochen nach Hause und unterstütze in allem, was es an Fragen gibt, schaue das Baby an und wiege es, gebe Stillunterstützung und schaue natürlich nach dem Wohl der Wöchnerin. Auch nach der Wochenbettzeit haben die Eltern die Möglichkeit, unsere kostenlosen Beratungsstellen zu besuchen.
Unter dem Netz „Mobile Betreuung Zillertal“ findet man deine Kontakte. Was kostet
eine Betreuung?
Ich habe einen Kassenvertag, und somit sind die Beratungsgespräche in der Schwangerschaft sowie die Betreuung im Wochenbett komplett kostenlos.
Wir sagen Caro ein herzliches „Vergelt‘s Gott“. Die Unterhaltung mit dir hat Spaß gemacht, du hast einen tollen Job. Für die Zukunft wünschen wir das Beste und viele gesegnete Momente in deiner Arbeit. Alles Gute!
M.W.ST.
