Von Zimtsternen über Vanillekipferl bis hin zu Husarenkrapferl
Süßer können Advent und Weihnachten nicht sein
Gerade treten wir ein in das Reich einer hobbymäßigen Meisterbäckerin, in die Küche von Annemarie Gruber und schauen zu. Wir kneten mit Annemarie Linzer-Augen-Teig, formen herrliche Schoko-Brezeln und schneiden Orangenschale für den klassischen Christstollen. Wir zeigen dir heute adventliche Ideen für kleine und große Keksdosen. Eine Linzer-Augen-Vanillekipferl-Auszeit gibts nicht. Wenn man sich auch nach der 13ten Sorte vornimmt, das wars, genug ist genug, täuscht man sich selbst.
Vom Keksbacken hat man die Nase nur so lange voll, bis wieder der nächste Advent vor der Tür steht. Spätestens dann wird der Einkaufskorb mit geriebenen Nüssen, Vanilleschoten und Lebkuchengewürz gefüllt. Das kann man sich noch so oft vornehmen – dass man dieses Jahr den Backofen nicht anwirft, das haut nicht hin. Sind wir uns doch ehrlich: So ein selbstgebackenes, mit Liebe verziertes „Keksal“ ist einfach nur himmlisch. Das Backen in der Vorweihnachtszeit ist unsere Lieblingsbeschäftigung, der außergewöhnliche Duft, den es nur um diese Zeit gibt, die stimmungsvolle Musik – vielleicht von den Schürzenjägern „die Misteln vom Bam“ – machen das Kneten und Ausstechen zur besonderen Freude. „Des isch eifåch bärig“.
Bärig ist auf jeden Fall der Besuch heute bei Annemarie. Man glaubt es kaum, was man hier sieht: dutzende Keksdosen, ein großes Nudelbrett mit ausgewalktem Teig, mehrere halbfertige Sorten, die aufs Verzieren warten und ein riesiger, dominanter Holzherd, in dem Annemarie ihre Blecher hineinschiebt. Ja, richtig gelesen, sie bäckt ihre Sorten ganz traditionell im Holzofen. „I bi des so gewohnt“, meint sie. Und die Anfrage, welche Sorten sie bereite und wie viele Dosen voll werden, beantwortet sie nur mit einem netten Grinser. „Ich mache das für mein Leben gern, das ist um diese Jahreszeit meine Freizeitbeschäftigung. Und diejenigen, die ich beschenke, die freuen sich riesig. De håm a Mordsgaude“, schwärmt sie, drückt mir eine eckige, silbrige Form in die Hand, gefüllt mit fantastischen Leckereien, und sagt: „Do hosch an Koster!“
Ja, nun ist es bald da, das Weihnachtsfest. Wir lieben es und die typischen Düfte ebenso! Dir, liebe Annemarie, sagen wir „Vergelt‘s Gott“ fürs Zuschauen dürfen, fürs Dabeisein, und vielen Dank für den „Koster“. Es war herrlich!
M.W.ST.