Von einer Frau, die unser schönes Tal in die Welt trägt
Das Zillertal ist der beste Gastgeber davon ist Beate Kassner überzeugt!

Vieles ändert sich. Aber eines bleibt sicher: Das aktivste Tal der Welt bleibt aktiv. Warum wir das wissen? Die Chefin der Zillertal Werbung, Frau Beate Kassner, die wir in ihrem Büro in Schlitters besucht haben, schildert uns, mit welchen Maßnahmen, mit welchen tollen Ideen, sie und ihr Team das Tal bewerben. Aber nicht nur das, sie gibt uns Einblick in ihren Werdegang und erzählt über die Herausforderungen in der jetzigen Situation. An ihrem Beispiel zeigen wir, dass wir nicht müde werden dürfen, der Welt zu sagen, dass das Zillertal der beste Gastgeber ist. Aber alles der Reihe nach …
Liebe Beate, viele unserer Leserinnen und Leser interessiert deine Biografie. Kannst du uns kurz etwas darüber erzählen? Wie kommt es, dass du bei uns in Schlitters „hängengeblieben“ bist?
Weil das Zillertal einfach der schönste Platz der Welt ist! Für mich war und ist es ein Traum, in so toller Umgebung leben und arbeiten zu dürfen. Ich habe in Innsbruck Wirtschaftswissenschaften studiert und unter anderem für Sony Music, Aida Cruises oder auch bei AirBerlin immer international gearbeitet und dadurch viele Länder und ihre speziellen Bedürfnisse und Kulturen kennenlernen dürfen, aber das Zillertal ist einfach etwas ganz Besonderes. Die Kombination Berge, Schnee, Sonne, die Mentalität und Kultur – das ist einfach eine tolle Homebase – ganz nach dem Motto „In der Höhe liegt die Kraft“!
Karriere machen in einem System, das männlich geprägt ist, bedeutet Mehrarbeit. Welche Erfahrungen hast du diesbezüglich gemacht?
Ich würde nicht sagen, dass der Tourismus eine Männerdomäne ist, das zeigen schon die vielen familiengeführten Betriebe bei uns im Tal, also Klischees sind da schon längst überholt, da schmeißen ganz oft die Frauen den Laden! Aber nichtsdestotrotz sind Frauen generell in Führungspositionen immer noch unterrepräsentiert. Es braucht immer das etwas Mehr und das einfach mal anders Denken sowie auch mutig voranzugehen, um erfolgreich zu sein – das gilt ganz geschlechterunabhängig.
Wie habt ihr die Herausforderungen der letzten beiden Wintersaisonen gemeistert, und wohin entwickelt sich deiner Meinung nach der Tourismus im Zillertal?
Wir haben sie alle gemeinsam aus meiner Sicht gut gemeistert, und jeder hat das Beste daraus gemacht. Wichtig ist, nach vorne zu schauen. Aber klar war es durch die Rahmenbedingungen vor allem auch für die Betriebe im Tal nicht immer einfach, und jeder Einzelne war gefordert. Wir als Zillertal Tourismus haben die Zeit genutzt, um uns werbemäßig neu aufzustellen – zeitgemäß und wettbewerbsdifferenzierend. Wie erreichen wir mit welchen Botschaften die Gäste, die das Zillertal schon kennen, aber ebenso insbesondere diejenigen, die noch nicht in den Genuss des Zillertals gekommen sind. Wir waren auch in den letzten zwei Jahren durchgehend in den Märkten sichtbar und haben verstärkt auf digitales Marketing und verschiedenste Online-Kampagnen gesetzt, um potenzielle Gäste aus ganz Europa für einen Urlaub im Zillertal zu begeistern – damit die Betten wieder gefüllt werden und eine höhere Wertschöpfung ins Tal kommt. Jetzt sind wir aber im gesamten Marketingmix wieder volle Power unterwegs – so auch mit Radiowerbung oder Kooperationen mit großen Marken wie Ferrero.
Wir stellen es uns schwierig vor, Echtheit, Moderne und Tradition zu verbinden und damit in die Werbung zu gehen. Woher nimmst du deinen Ideenreichtum?
Mit welchen Worten kannst du den Werdegang einer Kampagne beschreiben?
Aus mir sprudelt es manchmal nur so (lacht). Aber das Zillertal bietet ja nicht nur unzählige Möglichkeiten, sondern außerdem unzählige Plätze, um seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Die Verbindung von Tradition und Moderne gelingt uns, weil wir in der Vermarktung authentisch sind und vor allem auf Emotion setzen. Für mich sind die Kultur und die Werte des Zillertals entscheidende Wettbewerbsfaktoren, die uns u. a. so machen, wie wir sind – Einzigartig. So entstehen dann gemeinsam mit dem Team neue Wort-Kreationen. Aus Einzigartig wird z. B. „Einzigalpig“ – neu sind auch „Bergverliebt“ und „Winterfreudig“. Das kombiniert mit einzigartigen Bildern unserer Natur oder vom Skifahren, Wandern oder Biken im Zillertal, da verbinden sich Erlebnisse und Emotionen, frei nach dem Motto „das fühlst und erlebst du nur hier – im Zillertal“.
Die Redaktion