Viktoria Hirschhuber weiß mit Musik Herz & Seele zu berühren
Eine virtuose Pianistin und ihre ganz eigene Klangwelt
Sie ist erst 25 Jahre jung und zaubert auf dem Flügel bereits Töne und Klangbilder, die die Menschen zum Träumen bringen und wohl so manch einstigem Großmeister ein Lächeln und Lob entlocken würden. Viktoria Hirschhuber hat ihr Leben der Klavierkunst verschrieben. Am 9. Juli, 20 Uhr, gastiert sie im Rahmen des Kulturfestivals „stummer schrei“ im FeuerWerk Fügen.
„Musik ist für mich zutiefst beglückend, ich kann den Alltag hinter mir lassen, mich zurückziehen und eintauchen in ein Universum für sich“, schwärmt Viktoria, wenn sie von ihrer „Insel der Glückseligkeit“ redet. Somit spricht ihr Autor Victor Marie Hugo aus der Seele, der gesagt hat: „Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“
Ihr Schlüsselerlebnis umfängt Viktoria schon im zarten Alter von drei Jahren. Nämlich im barocken Stift St. Florian in der Nähe von Linz, wo sie die Brucknerorgel hört und von deren Klang so fasziniert ist, dass sie nachfragt, was das denn sei. Diese Faszination für Töne und Klangspiele hat bis heute nicht nachgelassen. Ersten Klavierunterricht erhält Viktoria mit acht Jahren, fünfzehnjährig wird sie als Jungstudentin am Mozarteum Salzburg aufgenommen, wohin sie seither aus Buch in Tirol pendelt. Mit 18 Jahren reist Viktoria für ein Engagement zum „Batumi Music Fest“ am Schwarzen Meer in Georgien, wo sie mit dem dortigen Staatsorchester Beethovens 3. Klavierkonzert aufführt. Dem Bachelor folgt im März nächsten Jahres der Masterabschluss, wenn die Meisterschülerin des renommierten russischen Pianisten Prof. Pavel Gililov ihr Konzertfachstudium beendet. Darauf aufbauend strebt das „prima la musica“-preisgekrönte Ausnahmetalent weiterführende künstlerische Studien an.
Der Einstieg ins Berufsleben geht bei Viktoria Hirschhuber fließend, steht sie doch bereits seit 2013 ebenfalls regelmäßig auf der Bühne. Studium und Konzert sieht sie als Symbiose. „Es ist sehr wertvoll, auch außerhalb des Studiums spielen zu können. Es beeinflusst sich gegenseitig sehr positiv und lässt sich gut verbinden.“ Nicht von ungefähr hat die Förderpreisträgerin der Eva-Lind-Musikakademie 2017 zweimal das Leistungsstipendium des Bildungsministeriums für „herausragende Leistungen im Studium“ erhalten. Sie legt all ihre Energie in ihr Spiel, weiß Spannungsbögen aufzubauen, interpretiert und genießt, was sie tut. Und diesen Genuss gibt sie an ihr Publikum weiter. Diese können sich einlassen auf facettenreiche Melodien, welche die Tastenakrobatin mal sanft, mal fordernd, mal fein, mal dynamisch, mal leise, mal temporeich ihrem Flügel entlockt. „Musik kann heilsam sein, Trost spenden und beglücken. Besonders die Welt, wie sie heute ist, braucht die Musik.“
Die Tonkünstlerin spielt u. a. seit einiger Zeit in verschiedenen Formationen mit Solisten des Münchner Rundfunkorchesters, ist letztes Jahr im Zuge von „Klassik am Berg“ in Meran und am Patscherkofel aufgetreten und hat vor Kurzem das mittelfränkische Barockschloss Schillingsfürst mit Klangvolumen erfüllt.
„Ich freue mich sehr, dass ich beim ‚stummer schrei‘ seit 2018 spielen darf. Ich finde, dass das Festival die Kulturlandschaft im Zillertal enorm bereichert“, lobt die junge Pianistin. Bei Binderholz wird sie mit einem ihrer Lieblingswerke, Frédéric Chopins „24 Préludes, Op. 28 (1839)“, ein „Kaleidoskop der Charaktere und Gefühle“ entfachen. „Alle 24 Tonarten, die es gibt, sind hier vereint. Alle paar Minuten wechselt die Stimmung, das macht dieses Werk so ungewöhnlich und großartig.“ Davor lässt die Künstlerin mit Johann Sebastian Bachs sechs Tanzsätze starker „Partita Nr. 1 in B-Dur, BWV 825 (1726)“ in barocke Klänge tauchen und entpuppt Ludwig van Beethoven mit dessen „Klaviersonate Nr. 15 in D-Dur, Op. 28 ‚Pastorale‘ (1801)“ als Naturfreund. „Die ländliche Stimmung, die diese Sonate erzeugt, passt gut zum Zillertal“, meint Viktoria. „Das Konzert umfasst drei gänzlich unterschiedliche Klangwelten, sodass für jeden etwas dabei sein sollte.“
gm
Titeloto: Gabriele Maricic-Kaiblinger – Viktoria Hirschhuber im Gespräch.