Nicht nur der Fuchs hat Hühneraugen, meint Petra aus Hart
Zeigt her eure Füße … das fällt nach einem Besuch bei der Fußpflege besonders leicht
Erst neulich, es war nach einer Weitwanderung, wollte ich meinen Füßen mal was gönnen. Ein schmerzendes Hühnerauge musste entfernt werden, und meine unansehnlichen Füße, die vom Barfußlaufen schwielig geworden waren, wünschten etwas Pflege und sanfte Kosmetik. Und diese ließ ich ihnen zukommen. Und zwar in Hart, bei der Petra, die schmunzelnd meinte, dass nicht nur Füchse Hühneraugen haben …
Ihre geschickten Hände, die Fußdeformationen behandeln oder mit Nagellack und Glitzersteinchen für einen dekorativen Hingucker sorgen. Im Plaudern erzählte sie einiges über ihre Ausbildung zur medizinischen Fußpflegerin, das alles beeindruckte mich sehr. Und vor allem ihre Geschichte, wie sie zu diesem reizenden Pflegestudio kam, gefiel mir. Deshalb möchte ich sie in Form eines Interviews erzählen.
Liebe Petra, unsere Leserschaft gefällt es, dass sich in Zillertaler Ortschaften kleinstrukturierte Betriebe ansiedeln, die Häuser mit Leben füllen und so einen guten wirtschaftlichen Beitrag leisten. Schildere uns doch noch mal deinen Werdegang und was dich motiviert hat, in deiner Heimatgemeinde einen eigenen Salon zu eröffnen? Wie hast du diese Räumlichkeiten gefunden?
Lange war ich bei Swarovski und an einer Tankstelle tätig, bis ich den Entschluss fasste, noch eine berufliche Veränderung zu machen. Im September 2009 war ich dann schon 35 Jahre alt und bin für ca. ein halbes Jahr nach Graz, um meine Ausbildungen zu machen. Ich wusste, Fußpflege alleine nützt mir nichts, um in einem Hotel zu arbeiten. Deshalb musste ich die Ausbildung zur Kosmetikerin auch noch machen. Also kniete ich mich rein und biss durch, obwohl es nicht einfach war, ich musste das Lernen wieder lernen! Unternehmerprüfung und Meisterbrief folgten.
Jetzt wusste ich, ich hatte es wirklich geschafft! Nach sechs Jahren Selbstständigkeit stieg ich in den Betrieb meines Lebensgefährten ein. Dies war zu dieser Zeit sehr wichtig, da die Familie einige Veränderungen zu bewältigen hatte und wir alle zusammenhelfen mussten. Nach einer Bandscheiben-OP wurde mir mein Job zu schwer. Da kam es mir gerade recht, dass mir die Milchbauern von Hart den Geschäftsraum der alten Sennerei Ende April anboten. Kurzentschlossen besichtigte ich den Raum und sagte am nächsten Tag zu. Dieser Raum erinnerte mich nämlich an meine Kindheit, als ich mit meinem Opa Molke für unsere Schweine und für unsere Familie Butter und Käse geholt hatte. Ab und zu hatte ich mir einen Kaswurm (abgeschnittene Kasränder) aus der frischen warmen Molke gefischt.
Eingangs hast du viel vom Selbstständigwerden erzählt. Dein kleines Studio ist hübsch geworden. Welche Personen sollen dich denn besuchen, sollen eine medizinische Fußpflege in Anspruch nehmen? Hast du eine besondere Zielgruppe? Und was bietet eine Fußpflege alles?
Ich freue mich über alle Kunden, ob Klein oder Groß. Freude macht es mir, wenn ich jemandem jahrelangen Schmerz nehme, weil sie gar nicht wissen was wir Fußpfleger alles können. Zum Beispiel Pilznägel entfernen, Hühneraugen und Druckstellen beseitigen und entlasten, eingewachsene Fußnägel freimachen oder Verhornungen lösen. Hornhaut und Schrunden mindern oder wenn sich jemand klemmt, bohre ich ihm in die Nagelplatte kleinste Löcher, somit kann das Blut raus und der Druck und klopfende Schmerz lassen nach. Und dann zum Abschluss noch eine feine, entspannende Fußmassage, wo die Männer dann meistens einschlafen. Meine Devise: Liebe und achte deine Füße, denn sie tragen dich ein Leben lang!
Stellvertretend für die Fußpflegebranche danke ich fürs Gespräch.
Noch ein Tipp für den nahenden Herbst: Lass dich doch auch mal verwöhnen! Gönn deinen Füßen die Pflege, oder lass dir die Zehennägel lackieren! Sieht super aus, und der Saunabesuch wird doppelt schön!
Meint M.W.
im Bild: Theresia „Braunegger Thres“ Steiner als eine der ersten Kunden.