Maria Leo erzählt über Beruf und übers Frausein
Mit Herz und Leidenschaft : über 30 Jahre kreative Raumgestaltung!

Frauen putzen, können nicht einparken, reden mehr als Männer und verdienen weniger als sie. Frauen kaufen häufig Schuhe und frieren mehr als Männer. Diese und ähnliche Klischees begleiten das Frauendasein. Wir alle kennen sie. Aber was die Gesellschaft , speziell die Zillertaler:innen auch wissen: Frauen sind belastbar. Sie bringen alltägliche Erledigungen und ihren Job unter einen Hut. Sie leben gesünder als Männer und brauchen im Badezimmer deshalb so lange, weil sie mit dem Aufwischen der Dusche, mit dem Entfernen der Kinderzahnpasta beschäftigt sind und die Dreckwäsche noch schnell verräumen.
Frauen können viel. Wie viel, das erzählt der Zillertaler Heimatstimme heute Maria Leo. Sie hat langes dunkles Haar, einen freundlichen Blick, ist gebildet und leitet seit über 20 Jahren mit ihrem Mann das Unternehmen „Leo Wohnarchitektur“.
Liebe Maria, der Internationale Frauentag bewegt uns in der Redaktion Jahr für Jahr. Noch immer sind viele Frauenklischees weit verbreitet. Deshalb möchten wir anfangs eine allgemeine Frage stellen: Glaubst du, Frauen sind mehr belastet als Männer?
Wie alles auf der Welt, kann man auch das nicht einfach so verallgemeinern, weil es individuelle Lebensmodelle gibt. Ich spreche jedoch aus eigener Erfahrung, dass Frauen durch Familien- und Berufsverantwortung oft doppelt belastet sind und in einer ständigen Zerrissenheit leben, etwas zu vernachlässigen, aber auch das kann Männer wie Frauen individuell betreffen. In den Familien meiner Kunden:innen fällt mir immer mehr auf, dass Familien- und Haushaltsbetreuung unter den Partnern aufgeteilt wird. Dies ist eine schöne Entwicklung! Mein Anliegen ist, dass wir uns gegenseitig viel mehr unterstützen und stärken sollten!
Nun zu dir persönlich: Täglich die Rolle der Geschäftsfrau ausfüllen, daneben den Alltag erledigen, Familienangelegenheiten klären und dabei immer gut gelaunt zu sein, wie geht das?
Da muss ich lachen! Ich bin natürlich auch nicht immer gut gelaunt, aber im Job muss man so professionell sein, dass dies niemand spürt. Mein Gegenüber hat immer meine volle Aufmerksamkeit, Wertschätzung und ein Lächeln verdient. Zudem nehme ich mich regelmäßig aus dem „Laufrad“ raus, um mit Abstand die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Dann sehe ich ganz genau, dass ich alles genau so liebe und brauche.
Eine Frage zu deinem Job: In Bezug auf Innenarchitektur versuchst du mit deinem Mann und deinen Mitarbeiter:innen, Lebensräume für Kunden:innen zu gestalten. Räume, die beim Nachhausekommen ein Wohlfühlgefühl versprechen. Eure Einrichtungen sind stimmig bis ins letzte Detail. Woher nimmt man immer wieder die Ideen?
Wir sind ja beide schon seit über 30 Jahren mit viel Leidenschaft in diesem Beruf tätig und können auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Als Einrichter kann man zudem keinen Raum betreten, ohne diesen innerhalb von Sekunden in alle Einzelteile zu zerlegen, um daraus wieder neue Ideen zu gewinnen. Ich liebe es jedoch besonders, wenn ich meine Kundinnen und Kunden mit all ihren Wünschen, Träumen und Lebensgewohnheiten kennenlerne und darauf zugeschnitten, etwas Neues, etwas ganz Besonderes schaffen darf.
