Kulturfestival „stummer schrei“ klingt lautstark wohltönend aus
Vom runden Ganzen, sehnsuchtsvollen Träumen und allerlei Geschichten
Vor Kurzem ließ der spanische Stargeiger Jorge Jiménez im Festival-Stadl Dorfbäck in Stumm J. S. Bachs „Goldberg-Variationen“, die zuvor von ihm für Solo-Violine arrangiert worden waren, erklingen. „Insomnia“ –
„Schlaflosigkeit“, so der Programmname, herrschte keine. Im Gegenteil – das begeisterte Publikum zollte dem Künstler langanhaltenden Applaus.
Begeistert zeigte sich das Publikum ebenfalls über den Auftritt der „Knoedel“. Die Pioniere der alpinen Kammermusik widmeten sich dem musikalischen Dokudrama „Der Aufschnaiter“ dem glücklosen Liebesleben des seinerzeit berühmten, aus Tirol stammenden Barockkomponisten Benedikt Aufschnaiter. Bandgründer Christof Dienz hatte dazu eine Art Mashup aus seiner eigenen Musik und der von Aufschnaiter produziert. Ausgezeichnet dargestellt wurde der Komponist von Schauspieler Harald Windisch, Sängerin Anna Hauf erweckte berührend Gattin Maria Barbara von Salla zum Leben. Die Idee zu dieser Produktion stammte von Aufschnaiter-Experten Hans Gasteiger, das Libretto von Schriftsteller Christoph W. Bauer, inszeniert hatte Thomas Gassner.
„Der Traum von Gestern“, bedeutet der Name des Trios „Suonno d‘Ajere“, das sich ganz der Erforschung und zeitgemäßen Neubearbeitung des neapolitanischen Liedguts von 1600 bis heute verschrieben hat. In Stumm huldigten Irene Scarpato, Marcello Smigliante Gentile und Gian Marco Libeccio meisterlich dem Reichtum und der Kunst der neapolitanischen Volksmusik und frönten der Lebendigkeit der Canzoni.
Am 5. August stehen „Canzoni italiane – Lieder & Geschichten“ mit Gabriele Muscolino & Band auf dem Programm, am 6. August gibt’s einen „mondsüchtig-musikalischen“ Abend mit Florian Kaplick. „Jägerstätter“ wird noch am 29. & 31. Juli gezeigt.
Fotos: Gabriele Maricic-Kaiblinger
im Titelbild: Das Ensemble „Die Knoedel“ mit Groß-Koedel Christof Dienz (stehend, 2. v. l.), Mezzosopranistin Anna Hauf (sitzend, 2. v. r.), Schauspieler Harald Windisch (stehend, 2. v. r.) und Regisseur Thomas Gassner (stehend, r.).