Im Gespräch mit einem Pferdeflüsterer!
Traben und galoppieren - das kannst du in Finkenberg!
Neulich, es war ein angenehmer Herbstnachmittag, so einer, der richtig wärmt. Die hübschen gelb-orangenen Blätter säumten den Weg, ich hatte Zeit, die Stimmung in mich aufzunehmen. Ich war mit dem Rad unterwegs. Bergauf. Finkenberg war mein Ziel. Dort hatte ich einen Termin. Heute besuchte ich nämlich einen Reitstall, wollte mich auf dem Hof umschauen, die Pferde sehen und mit den Leuten plaudern.
Als ich dann um die letzte Kehre bog, sich der Wald lichtete, die Herbstsonne mich voll anstrahlte, sah ich die große neue Reithalle samt Stall der Familie Wechselberger, die im hinteren Zillertal besser unter den Namen „de Reitståller“ bekannt ist. Seit 14 Jahren leben ihre Tiere auf 850 Meter Höhe, genießen die Bergluft und warten aufs Ausführen und Reiten. Gewartet hat auch Jakob Wechselberger, einer der „Jungen“, und hat mir gerne ein paar Fragen beantwortet.
Servus Jakob, eure Anlage hier heroben ist ja groß geworden. Wie kam es damals zum Standortwechsel? Und wie geht’s euch in Finkenberg?
Als der Reitbetrieb 1970 in Mayrhofen aufgebaut wurde, hat es im Ort noch ganz anders ausgeschaut, und mit der Entwicklung im Laufe der Zeit war der Reitstall dann nicht mehr am Ortsrand, sondern praktisch im Zentrum. Irgendwann fehlte der Platz, und Veranstaltungen und Ähnliches bringen dann natürlich auch Konfliktpotenzial mit sich. Da ist der Platz hier in Finkenberg mit der klaren raumordnerischen Trennung sehr viel besser geeignet. So ist es dann zur Übersiedlung gekommen. Es war eine Herausforderung, weil praktisch keine Infrastruktur vorhanden war und sehr viel investiert werden musste, um das Gelände herzurichten. Aber speziell jetzt, wo das bis vor Kurzem noch bestehende große Wasserkraftwerk abgetragen ist, haben wir hier für die Zukunft die besten Voraussetzungen.
Wie viele Tiere habt ihr denn? Und erzähl unserer Leserschaft doch, was ihr alles im Angebot habt.
Es sind immer so zwischen 25 und 30 Pferde, von klein bis groß. Wir können jetzt neben Unterrichtsstunden in der neuen Reithalle ebenso Ponyreiten und Ausritte auf dem eigenen Gelände anbieten. Auch Einstellpferde sind herzlich willkommen. Die Kutschenfahrten werden weiterhin in Mayrhofen und jetzt gleichfalls in besonders ursprünglicher Form hier am Gelände in Finkenberg durchgeführt.
Noch eine letzte Frage: Den „Reitståll Heini“ kennt man fast im ganzen Tal. Er ist dein Vater und überall als strenger Reitlehrer mit großem Herz für seine Reitschüler bekannt. Wie geht’s ihm?
Sehr gut. Es ist für ihn jetzt ja schon der zweite Reitstall, der aufgebaut wurde, dementsprechend ist immer viel zu tun. Er hatte letztes Jahr seinen 70er und gibt wie eh und je mit vollem Einsatz Reitstunden. Das hält ihn fit. Es ist immer wieder interessant und lustig zu hören, wie viele Leute davon berichten, früher auch mal eine Reitstunde bei ihm gehabt zu haben. Wenn du ihn fragst, wie’s geht, wird er wahrscheinlich sagen: Nicht zu geudn und obal an haufn Orbate!
Die Heimatstimme dankt fürs „Pferdeflüstern“ und wünscht euch weiterhin unfallfreie Ritte und Fahrten und ein gutes Händchen für eure Tiere. Alles Gute!
M.W.
Foto: Christoph Johann