Hochsommer und Endspurt beim Theaterfestival in Uderns
Eine Rose, „Linderwahn“, eine zeitlose Parabel, ein „Spiel“ mit der eigenen Biografie
„La vie en rose“ – „Das Leben in Rosa“ oder das Leben durch eine rosarote Brille sah letzten Sonntag Judith Keller, als sie die Chanson-Legende Edith Piaf verkörperte und den Steudltenn mit unvergessenen Liedern erklingen ließ.
Der „Linderwahn“ griff zwei Tage später um sich, als Musik-Comedian Markus Lindner sich auf die Suche nach dem Soundtrack seines Lebens machte. Erwin Steinhauer wiederum las vergangenen Mittwoch aus „Der Leviathan“ von Joseph Roth, einer zeitlosen Parabel über Verlangen und Versuchung. Musikalisch umrahmte Andrej Serkov.
Mit „Biografie: Ein Spiel“ stand am 20. Juli die letzte Premiere und Eigenproduktion im heurigen Festivaljahr auf dem Programm. Im „Spiel“ erhält Verhaltensforscher Hannes Kürmann die Möglichkeit, die Zeit zurückzudrehen und seine Biografie zu ändern. Doch ist dies nicht so einfach, wie es scheint. Intelligent und feinfühlig die Regie von Hakon Hirzenberger, der nur sehr dezent in den philosophisch-humorvollen Text von Max Frisch eingriff und interessante Akzente setzte. Die gewohnt minimalistische Bühne von Gerhard Kainzner und Erich Ueberlacker lässt den Akteuren, die geradezu über sich hinauswachsen und eine großartige Verwandlungsfähigkeit zeigen, viel Spielraum. Aufführungen gibt’s noch am 29., 31. Juli sowie am 5. & 6. August.
Das Publikum zeigte sich begeistert über die Programmvielfalt beim Theaterfestival in Uderns und zollte den Künstlern tosenden Applaus.
Fotos: Chris Niewo / SteudlTenn
Im Titelbild: Organisatorin Bernadette Abendstein (r.) und Regisseur Hakon Hirzenberger (l.)
freuten sich über eine gelungene Premiere. Unter den zahlreichen Gästen, Dramatiker Felix Mitterer mit Gattin Agnes Beier.
Runa Schymanski, Lisa-Lena Tritscher, Alexander Braunshoer, Thomas Frank & Manuel Witting brillieren in Max Frischs Stück „Biografie: Ein Spiel“.