Herbst-Exkursion der 2024
Freunde des Naturhistorischen Museums
Die 5-tägige Exkursionsfahrt der Freunde des Naturhistorischen Museums Wien unter der Leitung von HR Dr. Vera Hammer war sowohl einigen renaissancezeitlichen Ausstellungen als auch einigen wichtigen Bergbauregionen in Österreich gewidmet.
Nach Besuch auf der Schallaburg, des Bergbau- und Gotikmuseums Leogang, der Befahrung des ehemaligen Bergbaureviers Schwarzleo in Hütten führte der Weg nach Tirol. Bei der Begehung des Knappensteiges in Schwaz waren nicht nur die ehemaligen Halden und ein nachgebauter Schmelzofen zu sehen, sondern ebenso der Felssturz am Eiblschrofen von 1999. Bevor es ins Zillertal ging, standen noch ein Besuch der Swarovski Kristallwelten sowie auf Schloss Ambras auf dem Programm. In Hainzenberg waren bei der Befahrung des Erb-Stollens die Reste der goldführenden Quarzadern zu sehen. Eine anschließende Käse- und Speckverkostung sorgte für das leibliche Wohl. Die restlichen beiden Exkursionstage wurden ebenfalls im Zillertal verbracht. Dabei stand das 2023 eröffnete Naturparkhaus in Ginzling im Mittelpunkt des Interesses. Was hier über Sammlungspersönlichkeiten und Mineralien von Walter Ungerank zusammengetragen wurde, ist sagenhaft. So eine Vielfalt besonderer Exponate dieser mineralreichsten Region der Alpen ist kaum woanders zu bewundern.
Besonders hervorragend der historische Granatabbau von Andrä Kreidl und Josef Hofer, die die schönsten Granate zum Schleifen nach Böhmen schickten. Man könnte Walter Ungerank stundenlang zuhören. Jedes der gezeigten Objekte hat seine Geschichte, und diese werden durch seine Erklärungen und Ausführungen noch lebhafter. Aber nicht nur in diesem wirklich sehenswerten Museum erkennt man Ungeranks Begeisterung, draußen im Gelände blüht er erst so richtig auf. So führte er uns zu einer Fundstelle vom sogenannten Granat-Amphibolit – einem Dekorgestein, dessen Verwendung zum Beispiel in der Granatkapelle am Finkenberg zum Einsatz kam. Walter Ungerank zeigte uns dann einige lose Granatkristalle, die als Vorlage für das Werk des Architekten Mario Botta gedient hatten. Anmutig steht nun ein überdimensionaler, rostroter Rhombendodekaeder „Granatoeder“ auf einer Anhöhe und spiegelt sich im davor liegenden Penkenjoch-Speichersee. Walter Ungerank kennt aber nicht nur die Namen jedes Berges, den man von hier heroben sehen kann – nein, er war auch schon auf fast jedem dieser Gipfel und mehr noch, er weiß, was es hier alles an Mineralen zu finden gibt, und hat vieles davon auf seinen unzähligen Touren ins Tal gebracht. Nun kann es im Naturparkhaus in Ginzling ebenfalls von der Öffentlichkeit bewundert werden.