Ein wahrlich blaues Wunder erleben!
Wer einen Kuchen mit Liebe bäckt, isst ihn mit Liebe!

Ja, wer dazu Gelegenheit hat, sollte nicht lange nachdenken und das wahre blaue Wunder erleben. Und blau wirds auf alle Fälle. Frühestens die Finger beim Klauben und spätestens die Zunge beim Genießen dieser seltenen Leckerei. Heute gibt’s nämlich einen Blaubeer-Streuselkuchen. Und solltest du keine Zeit für einen Waldspaziergang haben, dann kannst du die Beeren im nächsten Geschäft kaufen. Nur, so frisch, saftig und traumhalft im Geschmack „hent de gekaftn natirlach nit“. Ach, und noch was: Diesen Kuchen backe ich mit Sorgfalt und Liebe, denn in einem alten Sprichwort heißt´s: Wie du den Kuchen gebacken hast, so musst du ihn essen! Da ist der Gedanke an Liebe doch was Schönes, oder?
Hast du gewusst, dass frische Blaubeeren sich fast eine ganze Woche im Kühlschrank halten, dass es zwischen Moos-, Blau- Schwarz- und Heidelbeeren keinen Unterschied gibt, dass die Beere frisch genossen für leichten, sanften Stuhlgang sorgt und die getrocknete das Gegenteil bewirkt? Dass Moosbeeren, wie alle anderen sommerlichen Früchte, extrem inhaltsreich sind, muss wohl nicht extra ausgeführt werden. Und möglicherweise ist dir nicht bekannt, woher der Sager vom „blauen Wunder“ kommt? Auch das habe ich recherchiert: „Bis ins 19. Jahrhundert gab es im sächsischen Schneeberg den weltgrößten Fundort für Kolbalt-Erze. Mit diesen konnten beispielsweise Kacheln oder Porzellan ihre blaue Farbe bekommen. So wurde Kobalt als „blaues Wunder“ tituliert und dann später im Sprachgebrauch ironisch verwendet.“
Na ja, nun aber wieder zurück zu meiner Kuchenvariation, zu meinem blauen Wunder. Dieser Kuchen, ein wahres Wunder zum Zurücklehnen mit Wow-Effekt. Meine Nummer zwei im Sortiment der Sommerkuchen. Denn noch lieber als Streuselkuchen mag ich eine frische Moschbeerroulade. Die ist himmlisch …
So geht Blaubeer-Streuselkuchen
Zutaten für eine mittlere Kuchenform: 170 g Zucker, 180 g Butter, 180 g Mehl, 1 Packerl Vanillezucker, Saft von 1 Zitrone, 1/2 Backpulver-Packerl, 4 Eier und ungefähr 250 g Heidelbeeren.
Für die Streusel: 120 g Butter, 120 g Zucker und 150 g Butter in einer Schüssel bröselig vermengen und derweil, während der Zubereitung des Kuchens, in den Kühlschrank stellen.
Zubereitung des Blaubeerkuchens: Die weiche Butter in einer Schüssel schaumig rühren, Zitronensaft, Zucker und die Eier hinzugeben und weiter rühren. Das gesiebte Mehl mit dem vermischten Backpulver nun unterheben, in eine vorgefettete Form füllen, die Heidelbeeren gleichmäßig darauf verteilen, und die Streusel zwischen den Fingern zerbröseln und gleichermaßen drüberstreuen. In den auf 180 Grad vorgeheizten Ofen schieben und goldgelb backen. Nach dem Auskühlen beliebig mit Staubzucker bestreuen. Eine Portion Sahne ist noch das sogenannte I-Tüpfelchen. Herrlich …
Viel Vergnügen beim blauen Wunder und ein noch schöneres Wunder beim Essen des vielleicht noch warmen Kuchens! So sieht ein Sommernachmittag im Schatten aus, meint M.W.ST.
Quelle: https://www.brigitte.de/leben/redewendungen/
Fotos: Marktgemeinde Mayrhofen