Diese Fotografin lässt Bilder sprechen
Fotografie – ein bekanntes Wort, ein Begriff, der sich im Griechischen findet

Was damals unsere Eltern begeistert, was früher unseren Großeltern gefallen hat, ist oftmals auch für uns von Interesse. Wie gern blättern wir Sonntagnachmittag in alten Fotoalben, schauen in vergangene Sonntagnachmittage, belustigen uns an ulkigen Gesichtsausdrücken oder finden Mode aus den 60ern hetzig. Viele Bilder sind von Stammgästen festgehalten worden, haben unsere „Fremdn“ mitgebracht. Das sind schöne Momente gewesen. Begeisterung über „Bildlang schaun“ wird weitergegeben, ist eine nette Unterhaltung für alle.
Apropos Unterhaltung: Eine solche gibt‘s auf dieser Seite mit Melanie Eberl. Wir erzählen eine nette Story, geben Einblick in eine Familie, die fürs Fotografieren lebt. Wie passend zum internationalen Tag der Fotografie, den wir kommenden Samstag, am 19. August, begehen, haben wir gedacht – und recherchiert. Weißt du, dass der Begriff Fotografie aus dem Griechischen stammt? Das Wort setzt sich aus „photos“ (Licht) und „graphein“ (zeichnen, beschreiben) zusammen. Was glaubst du, wann es weltweit das erste bunte Bild zu sehen gegeben hat? „Am 17. Mai 1861 zeigte der schottische Mathematiker James Clark Maxwell die erste Farbfotografie der Welt“, antwortet Marc Jordi Fischer auf seiner Internet-Seite. Und ab wann ist beim Hruschka – einem Traditionshaus für Lichtbildkunst in Mayrhofen –fotografiert worden? Das fragen wir seine Enkelin …
Liebe Melli, erzähl uns doch eingangs etwas über eure Familiengeschichte in Bezug aufs Fotografieren.
Begonnen hat unsere Betriebshistorie mit meinem Urgroßvater Hans Hruschka, der als Schlosser ins Magnesitwerk kam und sein Hobby zum Beruf machte. Aufgrund dieser Liebe zur Fotografie machte er rasch die Meisterprüfung. Im Jahre 1929 gründete er in Hippach das erste Geschäft, danach zog er nach Mayrhofen. Schnell entwickelte er seine Passion zum Landschaftsfotografen. Tagelang war er in den Bergen unterwegs, mit seiner sehr schweren Ausrüstung. Passte das Wetter nicht, blieb er mal ein paar Tage in den verschiedensten Winterlagern, bis der Vorrat zuneige ging (Melli lacht). Die tollen Schwarz-Weiß-Fotos bringen wir auch heute noch gern auf Papier. Nachher folgte sein Sohn Othmar, der ebenso als Berufsfotograf in Vaters Fußstapfen trat. Dann kamen noch Klaus & Sylvia, die mit Leidenschaft ihr Handwerk ausübten und viele Lehrlinge erfolgreich ausbildeten. 1997 kam dann ich mit an Bord. Seit 2015 führe ich nun diesen tollen Traditionsbetrieb in 4. Generation als Berufsfotografin. Mit Stolz kann ich noch sagen, dass meine Tochter Jessy seit 2017 in der 5. Generation die Berufsfotografie in unserem Betrieb fortführt! (Melli lacht) Und die 6. Generation ist bereits auf dem Weg!
Wie wird man Fotografin, Fotograf? Ist das ein Lehrberuf? Wie sieht die Ausbildung aus?
Ja, natürlich gibt es die Lehre zum Berufsfotografen. Die dauert dreieinhalb Jahre. Dafür absolviert man vier Berufsschulklassen in Absam oder in Wien. Neben der schulischen Ausbildung ist die Praxis der wichtigste Teil von diesem Lehrberuf.
Hast du gewusst, dass Philippe Halsman, ein sehr bekannter Fotograf, der mit seinen Jump-Bildern weltberühmt geworden ist, hier bei uns Urlaub gemacht hat? Dass eine bewegte Familiengeschichte ihn ins Ausland getrieben hat?
Gewiss kenne ich diesen tollen Fotografen und auch seine Arbeit. Aber, dass so eine Berühmtheit bei uns im Zillertal Urlaub machte, wusste ich nicht.
Was hältst du am liebsten mit deiner Kamera fest? Gibt es ein Spezialgebiet, das du besonders magst?
Natürlich halte ich alles und jeden gerne mit meiner Kamera fest, doch die Hochzeitsfotografie sowie die Schul- und Kindergartenfotografie sind meine absolute Leidenschaft. Denn für mich gibt es nichts Schöneres als ein Kinderlächeln festzuhalten.
An dieser Stelle danken wir dir sehr herzlich für den netten Einblick in eine ganz andere Welt. Für deine weitere Arbeit wünschen wir dir ein gutes Auge und viel Geduld mit „Bildlang måchn“!
M.W.