Der Wald als Naturerbe für Forstwirtschaft, Jagd und Tourismus
Nachhaltiger Lebensraum für Tiere, Pflanzen und uns Menschen
Das Ziel von Waldaufseher Reinhold Zisterer ist, den Wald als gemeinsames Naturerbe zu erhalten und dessen Widerstandskraft durch rechtzeitige Auslichtung und Durchforstung zu stabilisieren sowie durch Aufforstung von verschiedenen Laubbaumarten (Mischwälder) weiterzuentwickeln.
Jeder einzelne Baum ist ein Wunderwerk der Natur. Dass ein neuer Baum entsteht, gleicht jedes Mal an ein kleines Wunder und braucht eine ganze Reihe an glücklichen Zufällen. Wie bei den Menschen muss ein passender Paarungspartner gefunden werden, damit die Blüten durch die Pollen bestäubt werden und daraus Früchte und Samen entstehen. Diese werden durch Wind, Vögel, Säugetiere oder nur durch die Schwerkraft am Waldboden verteilt, woraus wiederum ein neuer Baum entsteht. Junge Bäume sind in den ersten Jahren sehr empfindlich. Deshalb ist beim Skifahren im freien Gelände besondere Vorsicht angebracht, um die jungen Bäume nicht zu beschädigen. Besondere Leckerbissen für unsere Waldtiere scheinen die Terminaltriebe zu sein, das sind die Mitteltriebe der Bäume, die innerhalb eines Jahres nachwachsen. Sehr gerne werden diese Triebe von Rotwild angeknabbert. Dass muss aber nicht unbedingt den Tod des Baumes bedeuten, denn wie an vielen Jungbäumen in letzter Zeit zu sehen ist, wachsen im nächsten Jahr einfach neue Seitentriebe heran, und der Baum kann – im Gegensatz zu einem von einem Ski abrasiertem Bäumchen – ganz normal weiterwachsen, erzählt Reinhold Zisterer.
Mischwälder erhöhen die Widerstandskraft und trotzen dem Klimawandel
Unterhalb von 1500 m Seehöhe geraten Baumarten wie die Fichte, Tanne, Linde, Buche und Esche, die bei uns schon seit Jahrtausenden Bestand haben, unter Druck. Die Esche ist ein extrem verzweigter Tiefwurzler und hat bei uns neben der Holzgewinnung eine noch viel wichtigere Aufgabe. Die Esche wird in exponierten Lagen und Steilhängen als natürliche Hangsicherung verwendet und kann so Erdrutsche und Murenabgänge verhindern. Als Erbgut für die nächste Baumgeneration werden in Österreich seit geraumer Zeit Samenbanken für nachhaltige Gen- Erhaltungswälder angelegt, um auch noch für die Zukunft gerüstet zu sein.
Arbeitsabläufe und Beratung für Waldbesitzer
Die Schwerpunkte und Arbeitsabläufe von Waldaufseher Reinhold Zisterer liegen in der fachgerechten Aufforstung und Pflege von Mischwäldern, kleinflächigen Verjüngung der Waldbestände, regelm. Durchforstung, im Anzeigen der zu schlagenden oder schützenden Bäume bis hin zur Holzschlägerung, Holzbringung, Holzmessung und zum Abtransport. Darüber hinaus berät der Waldaufseher Waldbesitzer/-innen bei der Auswahl des optimalen Verfahrens über forstliche Maßnahmen und Förderungsmöglichkeiten sowie Mitwirkung bei der Umsetzung, die Meldung der nötigen Wegreparaturen an den Wegerhalter und über notwendige Forstwegebau und Sanierungsmaßnahmen. Weiters unterstützt Zisterer Waldbesitzer und Personen mit Holzrechten zusammen mit den jeweiligen Gemeinden die Vergabe von Holznutzungen und Holzbezug-Anmeldungen u. v. m. Bei der Forstarbeit im Wald werden die Forststraßen großräumig mit Warntafeln abgesichert, wobei es bei Nichtbeachtung und Unfällen zu erheblichen Haftungsproblemen kommen kann, die sehr kostspielig sein können. Der Wald als gemeinsames Naturerbe für Jagd, Tourismus und Forstwirtschaft sowie Bodenschutz, Wasserschutz, Klimaschutz und Immissionsschutz liefert den nachwachsenden, umweltfreundlichen und CO2-neutralen Rohstoff vor unserer Haustür, der bei einer nachhaltigen Nutzung unbegrenzt zur Verfügung steht.