Der Marienbrunnen
Franz Wechselberger erzählt:

Bild: Marienbrunnen-Einweihung 1947
Als 1901 die erste Hochdruckquelle erschlossen und das frische Bergwasser durch Holzrohre in den aufstrebenden Fremdenverkehrsort Mayrhofen geleitet wurde, beschloss man, auch am Hauptplatz einen großen Brunnen zu errichten, der mit dem Wasser aus der Bruggerquelle gespeist wurde.
Nun war das Trinkwasser vor der Haustür; aber nicht nur, denn der Brunnen war ebenfalls Viehtränke für das Vieh der umliegenden Bauern und bot Löschwasser für die Brandbekämpfung.
1935 bekam der Brunnen eine neue Brunnsäule, auf der eine Marienstatue aus Kirschholz von der Hand des heimischen Künstlers Otto Moroder steht. Aus Angst, die Madonnenstatue könne während des Krieges zu Schaden kommen oder gar zerstört werden, wurde sie von Lackner Moidl (Dengg), der Wirtin der Alten Post, in Obhut genommen. Bei der Einweihung des neuen Marienbrunnens am 4. Mai 1947 übergab Bürgermeister Franz Kröll per Handschlag den Brunnen an den Feuerwehrhauptmann Hermann Gröbner und somit in die Verantwortung der Freiwilligen Feuerwehr Mayrhofen. Die Aufschrift „All Ding ein Weil“ hat gerade in der Idylle des Marienplatzes besondere Ausdruckskraft . Der Platz am Marienbrunnen ist ein Platz der Dankbarkeit und zugleich der Bitte an unsere liebe Frau Maria, ihren Mantel über unser geliebtes Mayrhofen auszubreiten.