Beschwingte Theatersaison in Stumm
Eine räuberische Geschichte & ein Hochzeitsnachtdebakel
Mit der Barock-Komödie „Der tollste Tag“ von Peter Turrini und „Der Räuber Hotzenplotz“ von Otfried Preußler bietet Regisseur Thomas Stiegler in der kommenden Spielsaison des Theatervereins Stumm Unterhaltung für Groß und Klein.
Seit Tom Stiegler 1999 seine erste Rolle gespielt hat, lässt ihn das Theaterfieber nicht mehr los. Weitere Rollen beim Theaterverein Stumm und Kulturfestival „stummer schrei“ haben seine Leidenschaft gestärkt, auch im Einsatz rund um Bühnenbau, Licht- und Tontechnik ist der Allrounder nicht mehr wegzudenken. 2011 dann, nach gesammelter Erfahrung als Regieassistent, hat ihn zunehmend die Begeisterung für das Regiefach gepackt. Seitdem fungiert er als Spielleiter und setzt dabei einen Schwerpunkt auf Inszenierungen für und mit Kindern, um die Kinder- und Jugendarbeit im Ort zu aktivieren und zugleich Nachwuchs für den Theaterverein zu sichern.
Nach „Oscar und die Dame in Rosa“ 2015, wo ein sehr sensibles Thema angesprochen worden ist, und „Fröhliche Weihnachten Mr. Scrooge“ als Freilichtinszenierung 2019, steht heuer „Der Räuber Hotzenplotz“ auf dem Programm. Was macht diese Räubergeschichte so besonders?
Die Geschichte des Räubers Hotzenplotz wird heuer 60 Jahre alt. Fast alle kennen das Kinderbuch und lieben das Abenteuer, das Kasperl und Seppl erleben, weil sie die geraubte Kaffeemühle für ihre Oma zurückholen möchten. Das gleichnamige Theaterstück ist pikant, lustig und eignet sich für einen netten Familienbesuch.
Die Arbeit mit jungen Leuten macht dir also Spaß?
Ja sehr. Beim „Räuber Hotzenplotz“, den wir ab 17. Dezember im Turnsaal der Mittelschule aufführen, stehen acht Kids im Alter von neun bis 15 Jahren auf der Bühne. Alle sind bereits spielerfahren, darum wird‘s umso mehr eine lässige G‘schicht mit gutem Unterhaltungswert. Künftig ist geplant, jährlich zu Weihnachten ein Stück mit Kindern und Jugendlichen zu machen.
Mit „Der tollste Tag“, mit dem ihr am 7. Dezember Premiere feiert, hast du dir ein ganz außergewöhnliches Stück ausgesucht. Was hat dich daran gereizt?
Alles. Das Originalstück „La folle journée ou Le Mariage de Figaro“ von Pierre-Augustin Beaumarchais ist vor der Französischen Revolution entstanden. Als Anbiederung an die höfischen Stände, woraufhin der König nach dem Lesen ein Aufführungsverbot erteilt und erst nach einer geschlossenen Vorstellung zu Ehren des künftigen Karls X. und auf Fürsprache des königlichen Ministers Breteuil wieder aufgehoben hat. Am 27. April 1784 ist es uraufgeführt worden. Mozart hat daraus dann seine Oper „Die Hochzeit des Figaro“ geschaffen. Turrini hat die Charaktere aufgenommen und eine Komödie mit sehr vielen Wortspielen daraus gemacht. Es geht um das Recht der ersten Nacht, das der Graf Almaviva an seiner Zofe und Figaros Braut Susanne ausüben will. Mit Hinterlist und vielen Spielchen kann das abgewendet werden. Am Schluss siegt mit List und Tücke Figaro.
Worauf hast du ein besonderes Augenmerk gelegt?
Auf das super Ensemble und seine Stärke. Wir haben im Theaterverein Top-Spielerinnen und Top-Spieler, und denen möchte ich immer wieder eine neue Herausforderung bieten. Mit Turrinis Stück, denke ich, ist eine solche geboten. Zudem möchten wir natürlich ein abwechslungsreiches Programm für das Publikum. Wir spielen hier mit originalen Kostümen, Perücken usw. Es wird also lustig zugehen rund um Figaros Hochzeit, wir freuen uns auf schöne Theaterabende.
Was ist für dich selbst eine größere Herausforderung – wenn du spielst oder Regie führst?
Es sind beides schöne Aufgaben. Das Spielen einer Rolle, sich voll auf die Darstellung einzulassen ist natürlich „Leidenschaft“ und unmittelbar und sehr nah am Publikum. Während die Regiearbeit viel Vorbereitung und oft die Geduld für den richtigen Augenblickt verlangt. Z. B. diese Komödie ist schon lange in meinem Kopf. Aber erst heuer passt wirklich alles. Also auf die Bühne damit.
gm
„Der tollste Tag“:
12., 19.12., 9., 12., 16., 19., 23., 26., 30.01., 2., 6., 9.02., jeweils 20.15 Uhr im Tiattasaal Tipotsch
„Räuber Hotzenplotz“:
26., 28., 30.12., 2., 4., 6.01, jeweils 17.30 Uhr im MS-Turnsaal